Energieriese Eon klagt nicht gegen Atom-Moratorium

Düsseldorf (dpa) - Deutschlands größter Energiekonzern Eon klagt nicht gegen das Atom-Moratorium der Bundesregierung. Damit geht das Unternehmen einem möglichen Streit mit der Regierung über den künftigen Kurs in der Kernenergie aus dem Weg.

Nach intensiven Beratungen habe der Vorstand entschieden, trotz Zweifeln an der Rechtmäßigkeit der Anordnung zur Abschaltung der Kernkraftwerke Isar I (Bayern) und Unterweser (Niedersachsen) keine Klage zu erheben. Das sagte ein Konzernsprecher am Donnerstag in Düsseldorf. Jetzt gehe es um eine Sicherheitsüberprüfung gemäß den von der Reaktorkommission vorgelegten Prüfkriterien.

Der Eon-Vorstand beabsichtige, sich konstruktiv an der Debatte um die Kernenergienutzung in Deutschland einzubringen und wolle dies durch juristische Auseinandersetzungen nicht beeinträchtigen, sagte der Sprecher weiter. Die Erkenntnisse aus der Reaktorkatastrophe in Japan müssten zuerst vollständig ausgewertet werden, um richtige Konsequenzen für die Kernkraftwerke in Deutschland und Europa ziehen zu können.

Ein Konzernsprecher des Essener Energieriesen RWE betonte dagegen, dass der Konzern weiterhin ein Klage wegen der Abschaltung seiner Kernkraftwerke prüfe. Betroffen von den Anordnungen sind die RWE-Atomkraftwerke Biblis A und Biblis B.

Nach der Reaktorkatastrophe in Japan hatte die Bundesregierung ein Atom-Moratorium und eine Sicherheitsüberprüfung aller 17 deutschen Kernkraftwerke angekündigt. Die sieben ältesten Anlagen der Betreiber Eon, RWE, EnBW und Vattenfall wurden vorläufig abgeschaltet.

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