Porträt Niki Lauda Der Mann mit der Mütze sitzt gern am Steuerknüppel

Wien (dpa) - Sein Horrorunfall auf dem Nürburgring am 1. August 1976 hat Niki Lauda zur lebenden Legende gemacht. Sein Ferrari war ein Feuerball, aus dem der Österreicher von anderen Rennfahrern gerettet wurde.

Porträt Niki Lauda: Der Mann mit der Mütze sitzt gern am Steuerknüppel
Foto: dpa

Statt sich langsam zu erholen oder gar abzutreten, saß er 42 Tage später wieder im Cockpit eines Formel-1-Boliden. Lauda wurde in seiner Karriere dreimal Weltmeister der Königsklasse im Rennsport. Im Gegensatz zum damaligen Konkurrenten James Hunt, der früh starb, gelang dem ehrgeizigen Wiener aus einer Industriellenfamilie ein bruchloser Übergang in ein Leben als erfolgreicher Unternehmer.

Noch aktiv im Formel-1-Zirkus, gründete der begeisterte Pilot mit der Lauda Air seine eigene Fluglinie. Der wohl dunkelste Moment in Laudas Leben kam 1991, als eine Boeing 767 seiner Airline wegen eines technischen Fehlers über Thailand abstürzte und alle 223 Insassen starben. „Ich war tief erschüttert“, erzählte er. Die Fluglinie wurde Ende der 1990er Jahre an den Konkurrenten Austrian Airlines (AUA) verkauft, bevor Lauda 2003 mit Niki schon wieder eine eigene Flotte am Himmel kreuzen ließ. Bei Niki stieg ihr streitlustiger Gründer 2011 aus und überließ Air Berlin das Ruder. Mit der Firma Lauda Motion ist er Anfang 2016 ins Geschäft mit Privatjets eingestiegen.

Sein Markenzeichen als Aufsichtsratschef des Mercedes-Rennstalls und als Formel-1-Experte für RTL war die Kappe mit den verschiedenen Sponsorenlogos. Das hatte einen pragmatischen Ursprung. Er trug die Kappe anfangs, damit sein blutverschmierter Verband beim Abnehmen des Helms nicht verrutschte. Die Narben seiner beim Unfall verbrannten Kopfhaut verbarg Lauda finanziell lukrativ auch weiterhin unter der Schirmmütze. Lauda hat vier Söhne aus zwei Ehen. Als Spätfolgen seines Unfalls mussten dem 68-Jährigen zwei Nieren transplantiert werden. Er ist ein Kämpfer und gilt als Perfektionist sowie knallharter Rechner.

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