Temperaturen bis 31 Grad Der Mai macht auf Sommer

Offenbach (dpa) - Kurze Hosen, T-Shirts und Sandalen sind am letzten Mai-Wochenende für viele Menschen die beliebteste Kleidung. Das Tief „Wilma“ trieb die Temperaturen in Deutschland hoch.

Temperaturen bis 31 Grad: Der Mai macht auf Sommer
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Viele nutzten die sommerliche Wärme für Freizeitvergnügen im Freien. In der neuen Woche soll es bis zu 33 Grad heiß werden. Neue Hitzerekorde für die Jahreszeit erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) aber nicht: „Derart hohe Temperaturen sind für Ende Mai keine Seltenheit“, sagte die DWD-Meteorologin Jacqueline Kernn am Samstag.

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Ins Schwitzen kamen die etwa 17.000 Teilnehmer des größten europäischen Crosslaufs, des 46. Rennsteig-Laufs in Thüringen. Abkühlung für die Läufer und Wanderer kam unter anderem aus Gartenschläuchen. Beim 17. Japan-Tag in Düsseldorf traten bunt kostümierte Cosplayer auf - und Sumo-Ringer unter freiem Himmel gegeneinander an.

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Wer Abkühlung suchte, fand sie auf der Zugspitze. Auf Deutschlands höchstem Gipfel kletterten die Temperaturen selbst zur Mittagszeit kaum über 5 Grad. Für Ende Mai sei das auf einer Höhe von 2962 Meter trotzdem recht sommerlich, sagte der örtliche DWD-Meteorologe. Von einem Mai-Rekord sei man dennoch weit entfernt. „Den hatten wir am 30. Mai 1979. Damals wurden hier oben 14,8 Grad gemessen.“

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Ungewöhnlicher sei für die Jahreszeit hingegen die Fernsicht, die Ausflügler am Samstag auf der Zugspitze genossen: 130 Kilometer weit habe der Blick gereicht. „Im Sommer haben wir wegen der jahreszeitlich üblichen Dunstschichten oft nur eine Fernsicht von 30 bis 60 Kilometern“, erklärte der Wetterbeobachter.

Die weiteren Aussichten: Nach den Unwettern der vergangenen Tage mit Überschwemmungen und Hagel steigt die Gewittergefahr erneut. Im sächsischen Bad Elster waren am Donnerstag binnen zwölf Stunden 150 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen; Feuerwehr und Technisches Hilfswerk rückten zu Hunderten Einsätzen aus. Am Freitag normalisierte sich die Lage im Vogtland wieder.

Von Sonntagabend an strömt Meteorologin Kernn zufolge feuchte Luft nach Deutschland. Sie kann zunächst im Südwesten, im Laufe der kommenden Woche auch im Norden und Osten Deutschlands zu kräftigen Schauern und Gewittern führen. Der Regen sei vor allem im Norden und Nordosten nötig: „Stellenweise sind weniger als 10 Prozent der sonst normalen Regenmenge im Mai gefallen.“

Im Nordosten Niedersachsens etwa war die Waldbrandgefahr wegen der Trockenheit enorm gewachsen. Für weite Landstriche zeigte der Gefahrenindex des DWD am Samstag die höchste Warnstufe 5 an. Pflanzen und Böden seien stark ausgetrocknet, hatten die Landesforsten gewarnt. Die Waldbrandzentrale in Lüneburg ist bereits seit Mitte März wieder besetzt - dort laufen Bilder und Daten der 20 Waldbrandüberwachungskameras in Niedersachsen zusammen.

Den Robinien in Brandenburg machte die Hitze aber wenig aus. Forstleute, Imker und Gärtner vermeldeten eine Rekordblüte der erst seit dem 17. Jahrhundert in Deutschland heimischen Bäume, teilte das Forstministerium am Samstag mit. Der aus Nordamerika stammende Baum, auch Akazie genannt, komme sehr gut mit dem sandigen märkischen Boden und den klimatischen Bedingungen zurecht. Bienen sammeln Nektar in den Blüten und produzieren den begehrten Akazien-Honig.

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