Hintergrund Das Holocaust-Mahnmal in Berlin

Berlin (dpa) - Das Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin geht auf einen Beschluss des Bundestags von 1999 zurück. Das 2005 eingeweihte Mahnmal nach Plänen des amerikanischen Architekten Peter Eisenman erinnert an den millionenfachen Mord im Nationalsozialismus.

Das Mahnmal mit 2700 Betonstelen zwischen Brandenburger Tor und Potsdamer Platz ist eines der meistbesuchten Denkmäler in Berlin. In einem „Ort der Information“ werden unter dem Mahnmal die wichtigsten Stationen des Holocaust für die Besucher am Beispiel von Einzelschicksalen dargestellt.

Als Initiatoren des Mahnmals gelten die Publizistin Lea Rosh und der Historiker Eberhard Jäckel. Sie hatten ein deutliches Zeichen der Erinnerung an den Holocaust an einem zentralen Ort der deutschen Hauptstadt gefordert. Nach einem ersten Entwurf sollten die Namen von Millionen von Holocaust-Opfern auf einer schiefen Ebene verzeichnet werden. Der Entwurf wurde verworfen.

Von Beginn an war das Mahnmal umstritten - wegen seiner Dimension, der Lage im Zentrum der Hauptstadt und der symbolischen Bedeutung als Bekenntnis zur deutschen Schuld am Holocaust. Der Bau begann im Herbst 2001. Zwei Jahre später wurde er vorübergehend gestoppt, weil die Denkmal-Stiftung mit dem Graffiti-Schutz die Firma Degussa beauftragt hatte. Eine Degussa-Tochter hatte das Gas hergestellt, mit der Millionen Juden in den Vernichtungslagern ermordet wurden. Nach hitziger Diskussion wurde der Bau mit weiterer Beteiligung des Unternehmens fortgesetzt.

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