Chronologie: Anschläge mit Briefbomben

Berlin/Hamburg (dpa) - Die Paketbomben-Anschläge in Rom erinnern an frühere Fälle. Zu den aufsehenerregendsten gehörte das Dezember 1993 verübte Briefbombenattentat auf den damaligen Bürgermeister von Wien, Helmut Zilk.

Er verlor durch den Sprengsatz drei Finger seiner linken Hand.

Einige Fälle der jüngsten Vergangenheit:

November 2010: Eine Serie von Briefbomben an Politiker in mehreren europäischen Ländern sorgt für Aufregung. Eine der Sendungen landet im Berliner Kanzleramt. Das an Kanzlerin Angela Merkel adressierte Paket kann aber rechtzeitig entschärft werden. Niemand kommt zu Schaden. Pakete mit Brandsätzen gehen auch an mehrere Botschaften in Athen, darunter an die Vertretung Deutschlands und der Schweiz. Griechische Linksextremisten bekennen sich zu der Serie.

Oktober 2010: Zwei in Druckerpatronen versteckte Sprengsätze werden in Luftpostsendungen in Dubai und Großbritannien entdeckt. Das Paket für Großbritannien war am Flughafen Köln-Bonn umgeladen worden. Beide Sendungen waren im Jemen aufgegeben worden und an jüdische Einrichtungen in Chicago adressiert, sie sollten aber noch während des Flugs explodieren. Die Terrororganisation Al-Kaida im Jemen bekennt sich und behauptet, auch für den Absturz eines US- Frachtflugzeugs im September in Dubai verantwortlich zu sein.

Juni 2010: Eine Paketbombe explodiert im griechischen Zivilschutzministerium. Dabei wird ein Polizist getötet - ein zweiter Beamter wird schwer verletzt. Als Täter werden linksautonome Aktivisten vermutet.

Februar 2008: Bei der Explosion einer Paketbombe in München wird ein Mann schwer verletzt. Das Paket war an einen Autohändler adressiert. Die Hintergründe der Tat bleiben mysteriös.

Dezember 2007: Zwei Sprengsätze, die in einer Holzkiste versteckt sind, explodieren in einer Anwaltskanzlei in Paris. Eine Sekretärin wird getötet und ein Rechtsanwalt schwer verletzt. In dem Gebäude befinden sich auch eine Stiftung für das Gedenken an den Holocaust sowie die Ex-Kanzlei des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy. Ein Zusammenhang zwischen dem Anschlag und der Ex-Kanzlei des Präsidenten oder der Stiftung für das Gedenken an den Holocaust wird aber ausgeschlossen.

Januar und Februar 2007: Ein 27-Jähriger aus dem britischen Cambridge verschickt sieben mit Nägeln und Glassplittern versehene Briefbomben an Verkehrsbehörden in England und Wales. Mindestens acht Menschen werden verletzt. Der Mann wollte nach eigenen Angaben gegen den „Überwachungsstaat“ protestieren wollte.

September 2005: Bei der Explosion einer Paketbombe in einer Polizeikaserne in der mittelitalienischen Stadt Latina wird ein 35- jähriger Carabiniere getötet. Ein weiterer Beamter wird verletzt. Nach Angaben der Ermittler handelte es sich um eine große Menge Sprengstoff, die dazu bestimmt war, zu töten.

Dezember 2003: EU-Kommissionspräsident Romano Prodi übersteht einen Paketbomben-Anschlag unverletzt. Er hatte das an seine Frau adressierte Paket in seiner Wohnung in Bologna geöffnet. In der Folge werden mehrere an europäische Einrichtungen adressierte Briefbomben abgefangen und entschärft. Im Brüsseler Büro des deutschen EU- Politikers Hans-Gert Pöttering (CDU) explodiert ein Sprengsatz.

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