Zu lange gewartet Bürgermeisterin von Calais kritisiert Staat

Calais (dpa) - Nach Beginn der Räumung des Flüchtlingslagers von Calais kritisiert die konservative Bürgermeisterin Natacha Bouchart den französischen Staat in deutlichen Worten.

„Wenn man das schon im März gemacht hätte, wäre es weniger kompliziert gewesen“, sagte Bouchart am Montag in Calais. In Frankreich sind traditionell viele Kompetenzen in Paris konzentriert.

„Der Staat übernimmt seine Verantwortung. Doch man hätte auf dieser Fläche niemals ein Lager mit fast 10 000 Migranten entstehen lassen dürfen“, sagte die Bürgermeisterin. Die Zahl von 10 000 Migranten war mehrfach von Hilfsorganisationen genannt worden. Die Behörden sprachen vor der Räumung von 6500 Menschen.

Sie sei erleichtert, dass die Auflösung anlaufe. In dem Lager seien jedoch Schleuser und politische Aktivisten der No-Border-Bewegung massiv präsent. „Wir sind in ständiger Alarmbereitschaft, dass nicht neue Flächen in der Stadt oder in der Umgebung besetzt werden“, sagte Bouchart.

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