Auswärtiges Amt rät von Reisen nach Ägypten ab

Berlin (dpa) - Angesichts der anhaltenden Unruhen rät die Bundesregierung jetzt dringend von Reisen nach ganz Ägypten ab. Das schließe ausdrücklich auch die Touristengebiete am Roten Meer mit ein, sagte Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Dienstag in Berlin.

Die Entwicklung in Ägypten sei schwer vorhersehbar, auch wenn die Lage in den Urlaubsregionen derzeit ruhig sei. Nach einem Aufruf zu einem landesweiten Generalstreik könne es auch dort zu Versorgungsengpässen kommen.

Bei dem Hinweis handelt es sich nicht um eine formale Reisewarnung, in deren Folge deutsche Staatsbürger zur Ausreise aufgefordert und in Sicherheit gebracht werden müssten, betonte eine Sprecherin des Ministeriums. Vielmehr sei dies eine nochmalige „Anpassung der Reisehinweise“.

Die Regionen am Roten Meer um Scharm el Scheich und Hurghada sind bei deutschen Urlaubern beliebt. Trotz der seit gut einer Woche anhaltenden Massenproteste gegen das Regime des ägyptischen Präsidenten Husni Mubarak fliegen nach wie Deutsche dorthin in den Urlaub.

Das Auswärtige Amt praktiziert ein abgestuftes System von Reise- oder Sicherheitshinweisen. Vor dem Hintergrund der Unruhen in Ägypten hatte es am vergangen Freitag zunächst geheißen, von „nicht unbedingt notwendigen Reisen“ nach Kairo, Alexandria und Suez sollte Abstand genommen werden.

Am Wochenende wurde der Hinweis auch auf urbane Zentren im Landesinneren und im Nildelta ausgeweitet, nunmehr auf das ganze Land. Eine offizielle Reisewarnung für Länder oder Landesteile als höchste Stufe wird ausgesprochen, wenn „eine akute Gefahr für Leib und Leben besteht“.

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