Aigner prüft schärfere Auflagen nach Dioxin-Skandal

Berlin (dpa) - Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) droht der Industrie wegen des Dioxin-Skandals mit schärferen Auflagen.

„Es stellt sich die Frage, ob es nicht ein zu hohes Risiko darstellt, wenn Betriebe, die Bestandteile für Futtermittel liefern, gleichzeitig technische Produkte vertreiben, die unter keinen Umständen in Lebensmittel oder Futtermittel gelangen dürfen“, sagte sie der „Berliner Zeitung“. „Das Bundesverbraucherministerium wird gemeinsam mit den zuständigen Bundesländern prüfen, ob und wie die Zulassungsbedingungen für Betriebe, die Futtermittelrohstoffe liefern, verschärft werden müssen.“

Aigner sagte, sie wolle verhindern, dass durch das Öffnen eines falschen Ventils legal lagernde, aber hochriskante Stoffe illegal in Futtermittel eingemischt werden könnten.

Die Verbraucherministerin kritisierte die Verursacher des Skandals. „Die Erklärungsversuche vonseiten der Verursacher sind aus meiner Sicht wenig glaubwürdig“, sagte Aigner der „Bild“- Zeitung (Mittwoch). Die Hintergründe müssten schnell aufgeklärt werden. Sie begrüße es, dass sich die Staatsanwaltschaft eingeschaltet hat. Die zuständigen Länderbehörden ermittelten, wie viele landwirtschaftliche Betriebe betroffen seien.

„Entscheidend ist, dass verunreinigtes Futter schnell sichergestellt wird und belastete Produkte nicht mehr in den Handel gelangen“, sagte Aigner der „Bild“. Die Länder hätten zurecht eine umfassende Rückrufaktion gestartet. Agrarbetriebe, die unter Verdacht stehen, dürften erst wieder freigegeben werden, wenn die Proben unbedenklich seien. Der vorsorgende Gesundheitsschutz habe Vorrang.

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