Zika-Virus: Wasserspringer sehen „Restrisiko“ in Rio

Berlin (dpa) - Die deutschen Wasserspringer reisen wegen des in Brasilien grassierenden Zika-Virus sensibilisiert zur Olympia-Qualifikation.

Zika-Virus: Wasserspringer sehen „Restrisiko“ in Rio
Foto: dpa

„Es bleibt ein gewisses Restrisiko“, sagte Chefbundestrainer Lutz Buschkow der Deutschen Presse-Agentur vor dem Abflug am 8. Februar. Vor dem Weltcup vom 19. bis 24. Februar in Rio de Janeiro, wo die letzen olympischen Quotenplätze vergeben werden, trainiert das elf-köpfige deutsche Team nördlich von Recife.

„In einer Glasglocke kann ich sie leider nicht springen lassen“, fasste Buschkow das Dilemma zusammen: Wettkämpfe und Training finden unter freiem Himmel statt; in ihrer Badebekleidung bieten die Sportler den Mücken Angriffsflächen. „Ich fahre jetzt nicht mit einem anderen Gefühl nach Brasilien. Ich bin dort, um einen möglichst guten Wettkampf zu machen“, sagte Kunstspringerin Nora Subschinski.

Buschkow rüstete nach Absprache mit der Teamärztin und dem Robert-Koch-Institut sein Team mit Mückenspray speziell für Tropen-Anforderungen und Moskitonetzen aus. Ferner wurden die Athleten über Übertragungswege des Virus informiert und instruiert, nach dem Sport lange Kleidung zu tragen. „Wir gehen offen mit der Problematik um, 100-prozentigen Schutz wird es nicht geben. Die Sportler sind Profis und bereiten sich weiter auf ihre Wettkämpfe vor“, erklärte Buschkow.

Das Zika-Virus wird von der Moskitoart Aedes aegypti übertragen. Es steht im Verdacht, durch eine Infektion von Schwangeren bei Babys Schädel-Fehlbildungen zu verursachen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat deshalb den globalen Gesundheitsnotstand erklärt. Brasiliens Regierung gab eine Reiseempfehlung heraus und riet schwangeren Frauen, Olympia vom 5. bis 21. August in Rio zu meiden.

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