WM-Drama um Lindsey Vonn

Der Superstar stürzt — Kreuz- und Innenbandriss. Tina Maze aus Slowenien gewinnt ersten Titel.

Schladming. WM-Aus, Saison-Ende und eine lange Zwangspause: Die amerikanische Abfahrts-Olympiasiegerin Lindsey Vonn hat bei ihrem schweren Sturz im Super-G bei den Weltmeisterschaften von Schladming einen Kreuz- und einen Innenbandriss im rechten Knie sowie einen einhergehenden Bruch des Schienbeinkopfes erlitten.

Wie der amerikanische Verband mitteilte, wird die viermalige Gesamtweltcupsiegerin erst für die Olympia-Saison wieder zurückerwartet. „Wenn ein Athlet wie Lindsey verletzt ist, ist es immer bitter“, sagte Patrick Riml, Alpin-Direktor des US-Verbandes.

Vonn war bei der ersten WM-Entscheidung nach einem Sprung bei der Landung mit dem Knie weggeknickt. Laut waren ihre Schmerzenschreie zu hören, sie wurde mit dem Hubschrauber abtransportiert und im Krankenhaus von Schladming untersucht. Danach verließ sie die Klinik, um ins Quartier zurückzukehren. Sie wolle „das Erlebte verarbeiten“, sagte Oberarzt Christian Kaulfersch.

Für die 59-malige Weltcup-Gewinnerin ist es die schwerste Verletzung der Karriere, mit einer Zwangspause von mindestens einem halben Jahr — und der vorläufige Tiefpunkt einer Saison mit Schwierigkeiten. Wegen Magen-Darmproblemen hatte sie zunächst eine kurze Pause eingelegt, war dann wieder zurückgekehrt und sprach in einem Interview über psychische Probleme, deren Symptome auf eine Depression hindeuteten.

Vonn war beim Rennen in der Steiermark bei der Jagd auf die Bestzeit der späteren Weltmeisterin Tina Maze (Slowenien) unterwegs, als sich der Unfall ereignete. Maria Höfl-Riesch war gerade in der Startvorbereitung, als sie einen Aufschrei hörte. „Da haben alle geschrien. Sicher lässt einen das nicht kalt“, sagte die deutsche Doppel-Olympiasiegerin über das Unglück der Ski-Freundin. Teilweise sei die Piste gebrochen gewesen, auch an der Stelle, an der Lindsey gestürzt war, berichtete Höfl-Riesch.

Für Höfl-Riesch war zum Auftakt der Weltmeisterschaften der Super-G in Schladming nach der Unterbrechung dann wegen eines „Leichtsinnsfehlers“ nach nicht einmal 20 Sekunden vorbei. Mit den Widrigkeiten kam Maze am besten zurecht. Wie Höfl-Riesch blieb auch Mit-Favoritin Viktoria Rebensburg als Achte ohne die erhoffte Medaille. Auch Veronique Hronek schied aus.

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