Meisterschaften in Mailand Chen Weltmeister - Dritter Titel für Papadakis/Cizeron

Mailand (dpa) - Der Triumph des 18 Jahre alten Amerikaners Nathan Chen und der dritte Titel der französischen Eistänzer Gabriella Papadakis/Guillaume Cizeron mit Weltrekord standen im Mittelpunkt des letzten Tages der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften.

Meisterschaften in Mailand: Chen Weltmeister - Dritter Titel für Papadakis/Cizeron
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Der junge Sprungkünstler aus Salt Lake City gewann vor 9000 begeisterten Zuschauern im ausverkauften Mediolanum Forum in Mailand mit 321,40 Punkten vor dem Japaner Shoma Uno (273,77) und Michail Koljada (272,32) aus Russland.

Der Berliner Paul Fentz beendete die Saison mit persönlicher Bestleistung von 230,92 Zählern auf dem 15. Platz. Damit hat die Deutsche Eislauf-Union auch im nächsten Jahr bei den Welttitelkämpfen in Saitama/Japan nur einen Startplatz bei den Herren. Der japanische Olympiasieger und Titelverteidiger Yuzuru Hanyu fehlte wegen einer Knöchelverletzung.

Zum Filmtitel der siebten Staffel von „Game of Thrones“ gelang Fentz eine gute Eingangskombination aus dreifachem Axel und Toeloop. Auch der vierfache Toeloop war als Einzelsprung da. Von den Preisrichtern gab es aber Abzüge für eine nicht ganz korrekte letzte Umdrehung. „Das finde ich schade und verstehe es nicht“, sagte der 25-Jährige. Hätte er den zweiten dreifachen Axel nicht aufgerissen, wäre noch deutlich mehr drin gewesen.

„Das ist noch nicht das Ziel, wo ich sein möchte“, meinte der Bundeswehrsoldat, der sich nach dem schlechten 22. Rang bei Olympia zum Abschluss besser präsentierte und sich auf die vielen Reaktionen der neu hinzugewonnenen Fans freute. Besonders amerikanische Anhänger sind begeistert von seiner Musikwahl. „Die stehen alle auf Game of Thrones, das ist der Wahnsinn“, meinte Fentz.

„Ich bin so happy und so stolz“, sagte Chen, der sechs Vierfach-Elemente zeigte: Zwei Flips, zwei Toeloops, einen Lutz und einen Salchow. Damit gewann der Sieger des Grand-Prix-Finales mit fast 50 Punkten Vorsprung vor seinen Konkurrenten. Sie strauchelten alle bei den Höchstschwierigkeiten. Chen hatte bei Olympia mit dem Team Bronze gewonnen, im Einzelwettbewerb wurde er Fünfter.

Das beste Ergebnis ihrer erst dreijährigen Eistanz-Karriere erreichten die Oberstdorfer Kavita Lorenz und Panagiotis Polizoakis mit dem 16. Rang und einer Note von 157,02. Die 22 Jahre alte gebürtige Berlinerin brach nach einer gelungenen Kür zum Filmtitel „Stolz und Vorurteil“ in Tränen aus. „Das war die Erleichterung, wir hatten so eine anstrengende Saison mit vielen Ups and Downs“, sagte Lorenz. Und ihr Partner ergänzte: „Auf die Bestleistung können wir nächsten Winter aufbauen.“

Die Olympia-Zweiten Papadakis/Cizeron triumphierten mit 207,20 Zählern und verbesserten damit die Bestmarke der kanadischen Olympiasieger Tessa Virtue/Scott Moir, die die WM ausließen. Silber ging an Madison Hubbell/Zachary Donohue (USA/196,64) vor Kaitlyn Weaver/Andrew Poje (Kanada/192,35).

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