Skispringer Freitag Zweiter in Trondheim

Trondheim (dpa) - Richard Freitag freute sich trotz des knapp verpassten zweiten Karrieresieges über Rang zwei, und auch Severin Freund hatte nach einer Sturz-Schrecksekunde und dem dadurch verspielten Podestplatz schnell sein Lachen wiedergefunden.

Deutschlands Top-Skispringer haben beim Weltcup in Trondheim eine starke Vorstellung abgeliefert und durch Senkrechtstarter Freitag bereits zum achten Mal in dieser Saison den Sprung auf das Podium geschafft.

Der 20-Jährige musste lediglich dem Japaner Daiki Ito den Vortritt lassen, Dritter wurde der Schweizer Simon Ammann. Für den Halbzeitdritten Freund reichte es nach einem Sturz im Finale immerhin noch zu Rang neun. „Für Richard freut es mich sehr. Der zweite Platz passt. Ito ist halt ein harter Knochen und hat einen sensationellen zweiten Sprung gemacht. Severins Sturz war ein bisschen unnötig, aber die Jungs haben einen tollen Wettkampf gemacht“, lobte Bundestrainer Werner Schuster.

Mit einem Satz auf 140,5 Meter verbesserte Freitag im ersten Durchgang den Schanzenrekord, den bisher die Skisprung-Legenden Ammann und Gregor Schlierenzauer mit 140 Metern gehalten hatten. „Ich freue mich natürlich. Ich wusste zuerst gar nicht, wie weit es war. Es war der beste Sprung, den ich hier gemacht habe, daher bin ich sehr zufrieden“, sagte Freitag.

Doch im Finale konterte Ito mit 141 Metern und zog noch an dem Sachsen, der bei 133 Metern landete, vorbei. „Sicher ist das schade. Aber es ist ein guter zweiter Platz. Der Daiki hat im Finale ganz schön einen rausgehauen. Ich habe oben ein paar Meter liegengelassen. Es war ein Sprungfehler, das kann passieren“, erklärte Freitag.

Einen großen Wettkampf lieferte auch Freund, der am Vortag noch mit einer Magen-Darm-Grippe im Bett gelegen hatte. „Dass man sich danach nicht hundertprozentig fit fühlt, ist wohl klar“, erklärte der 23-Jährige. Dennoch lag er nach einem Sprung auf 136 Meter zur Halbzeit aussichtsreich im Rennen.

Im Finale verkantete der Bayer nach der Landung bei 133,5 Metern jedoch die Ski und landete unsanft im Schnee. „Er lag einen Tag im Bett, macht so einen tollen Wettkampf und fällt dann unten um. Er ist um den Lohn seiner Arbeit gebracht worden“, meinte Schuster. Der Pechvogel nahm es nicht so schwer. „Es passt schon. Nach dem Tag gestern bin ich froh, unter den besten Zehn zu sein“, sagte Freund.

Stephan Hocke landete nach längerer Abstinenz mit Rang 26 zumindest wieder in den Weltcuppunkten. Die anderen drei DSV-Starter erwischten einen rabenschwarzen Tag. Andreas Wank verpasste nach einem Sprung auf 124 Meter als 39. ebenso den Einzug ins Finale wie Michael Neumayer, der mit 121,5 Metern nur auf Rang 45 kam. Maximilian Mechler scheiterte bereits in der Qualifikation.

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