Severin Freund springt aufs Podium - Norweger Jacobsen holt Sieg

Nach Platz drei in Oberstdorf zählt der 24-jährige Deutsche zu den Favoriten auf den Gesamtsieg.

Oberstdorf. Im Moment des Glücks ist Anders Jacobsen nicht allein. Seine Teamkollegen zerren an ihm, sie schütteln ihn — damit er spürt, diese Augenblicke sind real. Mit einem Zaubersprung auf 139 Meter hat der Norweger das Auftaktspringen der Vierschanzentournee vor 24 500 Zuschauern in Oberstdorf gewonnen. Neben ihm auf dem Podest standen der Österreicher Gregor Schlierenzauer (134,5/138,5 Meter) und der Deutsche Severin Freund als Dritter (138,5/135,5 Meter).

„Jacobsen hat die Instinkte eines absoluten Weltklassespringers“, erklärte Werner Schuster. „Er ist schon sehr gefährlich.“ Die Komplimente des deutschen Bundestrainers aber hatte sich auch Freund verdient: „Severin hat seine Erfahrung genutzt. Für ihn ist es ein tolles Erlebnis, für uns ein perfekter Start.“

Der 24-Jährige hat — getragen von einem Fahnenmeer in Schwarz-Rot-Gold — gleich bei der ersten Station die Sehnsüchte gestillt. Das gibt Sicherheit. Das nimmt Druck. „Für mich war das Gefühl besonders schön“, sagte Freund. Michael Neumayer als Achter und Andreas Wellinger auf Platz zehn komplettierten das deutsche Glück. Eine Situation, die auch Severin Freund vieles erleichtert. „Im Team hat sich nicht viel verändert“, sagte er. „Es hat sich einfach verändert, dass wir erfolgreicher sind.“

Severin Freund geht mit konstanten Topleistungen voran. „Meine Taschen tragen sie ohnehin nicht“, meinte er über die Teamkollegen. „Das gute Miteinander hat uns schon in den vergangenen Jahren weitergeholfen.“

Freund bleibt nach der Disqualifikation des Österreichers Andreas Kofler wegen eines nicht regelkonformen Sprunganzuges und dem Aus von Koflers Landsmann Thomas Morgenstern mit nur 119,5 Metern ein Favorit um den Gesamtsieg. Die österreichische Fahne hält allein Titelverteidiger Gregor Schlierenzauer hoch.

Die Sympathien gehörten auch Martin Schmitt. „Er ist einer, der die Öffentlichkeit elektrisiert“, sagte Werner Schuster. Entsprechend haben die Fans die Flüge des Ältesten auf 125 und 129 Meter mit viel Gebrüll honoriert. Dem Ehrgeizigen ist der Beleg geglückt, dass er mit den Besten mitmischen kann.

Nach Platz 16 sagte Schmitt bescheiden: „Ich freue mich, dass ich wieder so ein Niveau erreicht habe.“ Für den Schwarzwälder zählte der gute Einstieg — und der Hinweis: „Garmisch wird nicht mein letzter Weltcupeinsatz sein.“ Sprach es und zog zum nächsten Mikrofon. Es warteten noch viele auf ihn.

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