Kein Sieg-Hattrick für DSV-Springer: Zweiter im Team

Willingen (dpa) - Trotz eines erneut stark auftrumpfenden Severin Freund haben die deutschen Skispringer beim Team-Weltcup in Willingen den erhofften Sieg-Hattrick verpasst.

Kein Sieg-Hattrick für DSV-Springer: Zweiter im Team
Foto: dpa

Das DSV-Quartett mit Markus Eisenbichler, Marinus Kraus, Richard Freitag und Skiflug-Weltmeister Freund musste zwar Slowenien den Vortritt lassen, untermauerte mit Rang zwei aber seine Medaillenambitionen für die Weltmeisterschaften in drei Wochen.

Nach den Erfolgen bei den ersten beiden Mannschaftsspringen des WM-Winters in Klingenthal und Zakopane fehlten dieses Mal 26,2 Punkte zum erneuten Triumph. Dritter wurde Norwegen. „Wir haben einige kleine Fehler gemacht. Da reicht es dann eben nicht zum Sieg“, stellte Bundestrainer Werner Schuster fest. „Dennoch war es ein guter Tag für uns.“

Eine böse Schlappe gab es für Österreich um Vierschanzentourneesieger Stefan Kraft. Der Mannschafts-Weltmeister landete fast 120 Punkte hinter den Slowenen auf Rang fünf. Noch ärger erwischte es das Quartett aus Polen, das wegen eines nicht regelkonformen Anzuges von Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch disqualifiziert wurde. „So etwas passiert immer mal wieder, denn alle versuchen, stets ans Limit zu gehen. Wenn die Jury das ahndet, zeigt das doch nur, dass alles seine Ordnung hat“, erklärte Schuster.

Für sein Team ging es schlecht los, denn Start-Mann Eisenbichler patzte. Mit rund 25 Punkten waren die Gastgeber gleich in der Verfolgerrolle, ließen sich davon zunächst jedoch nicht beeindrucken. Nachdem Kraus den Rückstand ein wenig verkürzen konnte, führte Freitag die Gastgeber mit einem blitzsauberen Flug auf 147,5 Meter wieder heran und sorgte damit für Hochstimmung im weiten Rund. „Der Sprung war super“, lobte Schuster den zuletzt schwächelnden Sachsen.

Als Schlussspringer Freund das DSV-Quartett mit 140 Metern zur Halbzeit erstmals in Führung brachte, waren die 14 782 Fans in Willingen allerbester Stimmung. „Schade, dass ich keinen besseren Wind hatte. Dann wäre der Sprung richtig weit gegangen“, sagte der Einzel-Dritte des Vortages.

Im Finale wiederholte sich dieses Spiel - nur ohne Happy End. Wieder verlor Eisenbichler erheblich an Boden auf den Slowenen Jurij Tepes, wieder mussten die DSV-Adler einem großen Rückstand von gut 17 Zählern hinterherspringen. Diese Hypothek erwies sich als zu groß, weil Freitag keinen zweiten Zaubersprung hinlegen konnte. 132,5 Meter waren zu wenig, um die Slowenen noch einmal in Bedrängnis zu bringen. „Da hat er einen kleinen Fehler gemacht“, analysierte Schuster.

Immerhin setzte Freund mit einem tollen Satz auf 145 Meter einen glänzenden Schlusspunkt aus deutscher Sicht und weckte zugleich Hoffnungen auf einen erneuten Podestplatz im Einzel am Sonntag. „Die WM ist nicht mehr weit weg, da ist jeder Wettkampf wichtig, um in die richtige Form zu kommen“, meinte Freund.

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