Neujahrsspringen Freitags Hoffnung auf ersten Garmisch-Sieg seit 2002

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Richard Freitag lässt die deutschen Skisprung-Fans vom ersten Sieg beim Neujahrsspringen seit 16 Jahren träumen.

Neujahrsspringen: Freitags Hoffnung auf ersten Garmisch-Sieg seit 2002
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Über 20.000 Fans wurden in Garmisch-Partenkirchen erwartet, wo bereits am trüben Vormittag Skisprung-Fahnen und nicht die Überbleibsel vom Silvester-Feuerwerk das Bild prägten. Den Jahreswechsel verbrachten die DSV-Adler um Top-Springer Freitag in aller Ruhe. Statt groß zu feiern genossen die deutschen Skispringer ein gemeinsames Essen und vertrieben sich die Zeit mit Spielen. Vor dem Neujahrsspringen (14.00 Uhr) soll nichts die Vorbereitung auf den angestrebten Erfolg am Olympia-Ort von 1936 gefährden.

KONSTANTER GELB-TRÄGER: Inklusive Training sprang Freitag sechsmal in Oberstdorf und nun dreimal auf der Großen Olympia-Schanze. Ein schwächerer Sprung war beim Mann in Gelb noch nicht auszumachen. „Ich habe das Training ganz gut genutzt. Ich bin noch nicht hundertprozentig reingekommen, es sind nicht die lockersten Sprünge“, befand der Tournee-Zweite nach seinem Quali-Durchgang auf 135 Meter bei Eurosport. Immerhin: Freitag landete damit vor dem Polen Kamil Stoch, der ihn in Oberstdorf noch besiegt hatte.

KOLLEKTIVSTÄRKE GESUCHT: Freitag, Andreas Wellinger, Markus Eisenbichler und auch Karl Geiger sprangen vor der Tournee beständig in die vorderen Ränge. Das Niveau, das sie bei den Weltcups gezeigt haben, scheint den Deutschen derzeit im Kollektiv ein wenig abhanden gekommen zu sein. „Insgesamt waren wir noch nicht ganz auf dem Level, wo wir sein wollen“, resümierte Bundestrainer Werner Schuster nach der Quali am Sonntag. 11.000 Zuschauer feuerten die DSV-Adler bei milden Temperaturen und Sonnenschein an, so viele waren es in der Qualifikation in Garmisch bis dato noch nie.

SCHANZENWECHSEL IN 16 STUNDEN: Abreise in Oberstdorf am Samstagabend, Ankunft gegen Mitternacht und Sonntagmittag schon wieder auf der neuen Schanze Top-Leistung zeigen. Die Skispringer werden bei der Tournee auch physisch herausgefordert. „Jetzt zählt die Regeneration, die Umstellung auf die neue Schanze macht keine Probleme, das machen wir jede Woche“, sagte der Tournee-Führende Stoch. Er selbst wurde in der Quali nach einem Sprung auf 131,5 Meter Sechster.

SERIE BEENDEN: Auf den Tag 16 Jahre wird es an Neujahr her sein, dass letztmals ein deutscher Springer in Garmisch-Partenkirchen gewann. Sven Hannawald feierte damals den zweiten Sieg bei seinem historischen Vierfachtriumph. Seitdem siegten Norweger, Österreicher, ein Tscheche und ein Finne. „Jetzt werden wir mal einen gemütlichen Silvesterabend haben und dann frisch angreifen“, sagte Coach Schuster im ZDF. Die Vorzeichen stehen gut: Für die Buchmacher ist Richard Freitag beim Neujahrsspringen der Favorit.

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