Erster Sieg seit 2007 bringt Schmitt Tournee-Ticket

Engelberg (dpa) - Nach dem ersten Sieg seit fünf Jahren lief Martin Schmitt mit einem breiten Grinsen durch den Auslauf der Titlis-Schanze und freute sich wie ein weihnachtlich beschenktes Kind auf seine 17. Vierschanzentournee.

Mit dem souveränen Erfolg beim Continentalcup in Engelberg schaffte der 34 Jahre alte Routinier erstmals seit Dezember 2007 wieder den Sprung aufs höchste Treppchen und löste damit auf den letzten Drücker seine Tournee-Fahrkarte. „Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Ich habe schon in der Probe gemerkt, dass heute etwas geht“, sagte Schmitt.

Letztmals hatte Schmitt bei der Einweihung der neuen Schanze in Garmisch-Partenkirchen gewonnen - auch damals im Continentalcup. „Ich freue mich für Martin. Wie er die sportliche Herausforderung angenommen und nach so vielen Anläufen endlich wieder einen Wettkampf gewonnen hat, verdient Respekt. Solch ein Erfolgserlebnis kann man sich nicht kaufen, das muss man erleben“, sagte Bundestrainer Werner Schuster der Nachrichtenagentur dpa.

Schmitt setzte sich mit den weitesten Sprüngen auf 135 und 133,5 Meter durch und düste danach aus der Schweiz nach Oberstdorf, wo er schon wieder in der Qualifikation zum Auftaktspringen der Vierschanzentournee gefordert ist. „Man sollte jetzt keine überzogenen Erwartungen haben. Der Continentalcup ist die 2. Liga des Skispringens. Wer dort gewinnt, kann sich im Weltcup um den 20. Platz herum einreihen“, dämpfte Schuster die Euphorie und formulierte das Ziel: „Es wäre schon ein Erfolg, wenn sich Martin qualifiziert und Weltcup-Punkte macht.“

Denn Schmitt erlebt am Samstag seinen ersten Weltcup-Auftritt seit einem Jahr. Nach dem Neujahrsspringen 2012 in Garmisch-Partenkirchen war der viermalige Weltmeister von Schuster wegen mangelnder Leistungen aus dem A-Team aussortiert worden und bis heute nicht in den Elitekreis zurückgekehrt.

Auch dieses Mal droht Schmitt am Fuße der Zugspitze das Aus, denn zur Tournee-Halbzeit muss der Bundestrainer sein zwölfköpfiges Aufgebot halbieren. In Innsbruck und Bischofshofen stehen den Deutschen nur noch sechs Startplätze zur Verfügung. „Das wird richtig schwer. Er muss richtig gut springen. Aber bei Martin weiß man nie“, erklärte Schuster.

Schmitt selbst sieht die neuerliche Herausforderung gelassen. „Ich bin gut drauf und konnte heute endlich das umsetzen, was sich im Training schon abgezeichnet hatte. Es war gut, dass ich noch einmal Wettkampfpraxis sammeln konnte“, sagte der Oldie und reiste mit einem guten Gefühl ins Allgäu: „Ich freue mich auf die Tournee.“

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