Tobias Angerer: Neuanfang statt neuer Ruhm

Oberhof (dpa) - Solch eine Seuchensaison hat Tobias Angerer schon lange nicht mehr erlebt. Der Ausstieg bei der Tour de Ski der Langläufer, deren strahlender Premierensieger der Vachendorfer einst war, bildete am Neujahrstag in Oberhof den vorläufigen negativen Höhepunkt.

Ganze elf Kilometer war Angerer bei der Tour unterwegs, ehe er frustriert, aber auch entkräftet die Ski abschnallte und fernab von Publikum und Medien verschwand. Angerer, auch im Olympia-Winter in Sachen Stabilität und Erfolg ein Muster an Beständigkeit, kommt nicht in die Gänge. Bislang schaffte er es nicht, wenigstens in die Nähe der internen WM- Qualifikations-Norm zu kommen. Und was besonders kritisch ist: Keiner weiß warum. „Tobi“ sprach selbst von einer ausgesprochen guten Saisonvorbereitung und wollte neuen Ruhm. Nun heißt es für ihn stattdessen Neuanfang im Hinblick auf die WM in Oslo.

„Die Tour kam für ihn zu früh. Wir werden ihn jetzt neu aufbauen. Wir wissen, was er kann und geben ihm alle Zeit, die er braucht. Denn bei der WM brauchen wir ihn“, sagte Bundestrainer Jochen Behle. Wer den ehrgeizigen Angerer kennt, weiß, wie sehr ihn seine Situation nervt. Als Waffe im Kampf gegen die Krise ist jetzt das Florett gefragt, nicht die Kanone. Nur das scheint erfolgversprechend.

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