Siegesserie gerissen: Frenzel nur auf Platz sechs

Val di Fiemme (dpa) - Die Niederlage kam unerwartet, aber sie tut Eric Frenzel nicht weh. Der Olympiasieger musste sich nach fünf Erfolgen in Serie im Weltcup der Nordischen Kombination in Val die Fiemme überraschend mit einem sechsten Platz begnügen.

Siegesserie gerissen: Frenzel nur auf Platz sechs
Foto: dpa

Doch der Oberwiesenthaler zeigte auch an der Stätte seines zweiten WM-Triumphes, dass er in einer überragenden Form ist. Lediglich ein nicht ganz ernst genommener Provisorischer Wettkampfsprung (PCR), der aber in die Wertung ging, verhinderte einen weiteren Erfolg des Weltcup-Spitzenreiters. Der Österreicher Bernhard Gruber sicherte sich seinen ersten Saisonsieg vor den Norwegern Jan Schmid und Joergen Graabak.

„Unsere drei Besten haben den PCR bei zugegeben schwierigen Bedingungen etwas verschlafen. Aber sie haben auch nicht die letzte Konsequenz bei dem für sie noch vermuteten Trainingssprung gezeigt und dann die Quittung bekommen“, kritisierte Bundestrainer Hermann Weinbuch den Auftritt der erfolgverwöhnten DSV-Kombinierer Frenzel, Rydzek und Rießle auf der Schanze in Predazzo.

Dort nämlich standen Resultate und vor allem Rückstände zu Buche, die nur schwer aufzuholen waren. Wechselnde Winde hatten den eigentlichen Wettkampfsprung immer wieder unterbrochen. 13 Springer vor dem Ende brach die Jury ab und griff auf den PCR zurück. Frenzels 19. Platz mit 1:40 Minuten Rückstand verhieß nicht viel Gutes, der Breitnauer Fabian Rießle trat als 43. nach dem Springen zum 10-Kilometer-Lauf nicht mehr an.

Frenzel befand sich bei seiner Aufholjagd in bester Gesellschaft, waren doch mit den Norwegern Miko Kokkslien, Graabak und Magnus Moan sowie dem Amerikaner Brian Fletcher enorm laufstarke Konkurrenten in seiner unmittelbaren Nähe. Die Gruppe harmonierte auch prächtig und kämpfte sich Sekunde für Sekunde an die Spitze heran. Doch bis ganz nach vorn ging es nicht. Erst auf den letzten drei Kilometern zeigte sich auch Frenzel an der Spitze des Verfolgerfeldes.

„Bis dahin hat er alles richtig gemacht. Aus meiner Sicht hätte er auch noch länger hinten bleiben können, dann wäre Platz drei vielleicht möglich gewesen“, meinte Weinbuch. Doch der 26-Jährige wollte die Gegner mit einer weiteren Demonstration seiner Stärke beeindrucken. „Er fühlt sich stark, ist eben ein Rennpferd, das man nicht leicht zurückhalten kann“, sagte der Trainer. Anders als sein Schützling hat er die WM im Hinterkopf: „Eric ist in toller Form, doch das kann leicht kippen. Ich hoffe, er kann das Niveau in den nächsten zwei Wochen konservieren.“

Eine Schrecksekunde gab es für Tobias Haug. Der Baiersbronner stürzte im PCR bei der Tagesbestweite von 131 Metern im Aufsprunghang, der durch Neuschnee stumpf war. Haug brach sich das Sprunggelenk und zog sich einen Riss des Syndemosebandes zu. Seine Eltern fuhren ihn ins Unfallkrankenhaus nach Murnau, wo er noch am Freitag operiert werden sollte.

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