Neues Kribbeln: „Gold-Evi“ beginnt Wettbewerbe

Toblach (dpa) - Evi Sachenbacher-Stehle strahlt wieder. Nach einem von Krankheiten und Verletzungen geprägten Wettkampfjahr 2010/2011 zog sie sich zur Regeneration zurück. Wettbewerbe auf hohem Niveau sollten erst einmal Tabu bleiben.

Nun aber ist das Kribbeln zurück. Und so besuchte sie auch ihre Teamkolleginnen bei der Tour de Ski, denen sie zuvor via Facebook die Daumen gedrückt und zu guten Leistungen gratuliert hatte. Einen Wiedereinstieg in den Weltcup traut sie sich jedoch noch nicht zu.

„Mir geht es super, ich bin gesund und munter“, erzählte sie. Mit Spannung verfolgte sie in Oberstdorf die Wettbewerbe an der Strecke, zuvor vor dem heimischen Fernseher. „Es ist schon komisch, die Sache aus der Sicht des Zuschauers zu sehen. Gerade die Startphase beim Massenstart ist von außen ganz anders, als wenn man mitten im Feld steht“, resümierte sie ihren Auftritt als Beobachterin.

Offensichtlich machte es ihr aber nichts aus, beim Neun-Etappen-Rennen durch Deutschland und Italien zu fehlen. „Das wäre zu früh gekommen. Ich habe super trainiert, mich aber auch von Grund auf erholt. Nun muss die Belastung erst einmal Stück für Stück wieder hochgefahren werden. Wenn das der Körper mitmacht, dann werde ich auch wieder in den Weltcup zurückkehren“, bemerkte „Gold-Evi“.

Vorerst sieht man sie im zweitklassigen Continentalcup. Einen 10-Kilometer-Lauf in St. Ullrich beendete sie als Zwölfte. „Sieben, acht Kilometer ging es ganz gut, dann habe ich aber gemerkt, dass mir die ganze Sommervorbereitung fehlt. Die Beine habe ich noch Tage später gespürt“, berichtete die 31-Jährige. Doch es macht ihr wieder Spaß, deshalb startet sie am kommenden Wochenende auch in Frankreich.

Das große Ziel von Evi Sachenbacher-Stehle heißt Sotschi 2014. Da möchte sie noch einmal Höchstleistungen bringen. Auch aus diesem Grund hatte sie sich gemeinsam mit den Trainern Jochen Behle und Janko Neuber für die Auszeit in dieser Saison entschlossen. Ohne aber faul auf der Haut zu liegen. Gemeinsam mit den Biathletinnen trainierte sie beispielsweise im finnischen Muonio. „Aber keine Angst, ich wandere nicht ins Biathlon-Lager ab. Ich habe auch versucht zu schießen - mit mäßigem Erfolg. Ich denke, dass noch einige Tiere in den finnischen Wäldern leben“, scherzte die zweimalige Olympiasiegerin.

Ihr kommt es vor allem darauf an, ähnlich wie Tobias Angerer (Vachendorf), Axel Teichmann (Bad Lobenstein) und Jens Filbrich (Frankenhain), alte Fahrwasser zu verlassen und auf der Zielgeraden der Karriere noch einmal neue Reize zu setzen. Einen Anschluss an die Ü-30-Gruppe der Männer oder ein ähnliches Konzept für sich selbst lehnt sie aber ab. „Ich muss mit Menschen zusammen sein, in der Gruppe arbeiten. Aber auch da kann ich mich noch weiterentwickeln“, sagte Evi Sachenbacher-Stehle und versprach: „Ich komme wieder“.

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