Mäßiger Start: Deutsche Läuferinnen Staffel-Achte

Sjusjøen/Norwegen (dpa) - Für die deutschen Skilangläuferinnen hängen die Trauben in dieser Saison sehr hoch. Bereits beim ersten Weltcup im norwegischen Sjusjøen bekamen die DSV-Athletinnen die Stärke der Konkurrenz zu spüren.

Nach dem 30. Platz von Katrin Zeller als bestes Ergebnis im 10-Kilometer-Lauf am Vortag reichte es für die 4 x 5-km-Staffel mit Stefanie Böhler, Zeller, Nicole Fessel und Monique Siegel nur zu Rang acht. Den Sieg holte sich wie erwartet das norwegische Olympiasieger- und Weltmeister-Quartett mit Vibeke Skofterud, Therese Johaug, Kristin Steira und Marit Björgen.

Die Staffel war bereits auf den ersten Kilometern gegen die deutsche Mannschaft entschieden. Böhler aus Ibach als Startläuferin konnte das Tempo der Konkurrenz nicht mitgehen. Die Oberstdorferin Zeller lief die DSV-Damen dann an die dritte Gruppe heran.

Im Skating-Bereich wollte Fessel Boden gutmachen. „Nach der Abfahrt, unmittelbar vor dem langen Anstieg, hat die Russin Irina Chazowa bei mir eingefädelt, wir sind gestürzt. Danach bin ich nur noch verkrampft weitergelaufen“, sagte die Oberstdorferin. Die Oberwiesenthalerin Siegel schließlich konzentrierte sich auf den Zielspurt. „Ich wollte wenigstens ein einstelliges Ergebnis. Dass das geklappt hat, macht mich stolz“, meinte die Sächsin.

Eine zweite deutsche Staffel mit Denise Herrmann (Oberwiesenthal), Sandra Ringwald (Schonach-Rohrhardsberg), Lucia Anger (Oberstdorf) und Hanna Kolb (Buchenberg) wurde 16. und letzte.

Norwegen hat das Staffelrennen der Skilangläufer über 4 x 10 Kilometer gewonnen. Eldar Rönning, Finn Hagen Krogh, Lars Berger und Petter Northug verwiesen in 1:35:24,8 Stunden das dritte norwegische Team sowie Schweden auf die Plätze.

Das deutsche Quartett mit Andy Kühne, Axel Teichmann, Tobias Angerer und Tom Reichelt musste sich mit Platz 15 begnügen. Grund war ein Materialfehler bei Startläufer Kühne, dessen Stockspitze abbrach, so dass er im Anstieg 400 Meter ohne Stock laufen musste. Den daraus resultierenden Rückstand konnten die anderen Deutschen nicht mehr wettmachen. Eine zweite DSV-Mannschaft mit Franz Göring, Andreas Katz, Philipp Marschall und Josef Wenzl belegte Rang 16. „Kein Vorwurf an Andy. Mir ist das als Jungspund auch mal passiert. Daraus kann man nur lernen“, sagte Angerer.

„Das Ergebnis müssen wir schnell abhaken und dürfen nichts Negatives mit in die nächsten Wettbewerbe nehmen“, sagte Bundestrainer Jochen Behle, der von vorneherein keine überragenden Resultate erwartet hatte. Die schnellen Schneebedingungen konnten die Deutschen nach wochenlangem Training in der Skihalle in Oberhof nicht für sich nutzen. Wettkampfcharakter war im Training auch nur bedingt zu simulieren. Dennoch war er von den Resultaten erschrocken: „Das war natürlich nichts. Wir sollten es aber nicht überbewerten, wenngleich ich mit dem einen oder anderen Athleten im Hinblick auf Kuusamo nächste Woche noch ernsthaft reden werde“, betonte Behle.

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