Erster Sieg seit 2013 Kombinierer Kircheisen gewinnt Weltcup in Sapporo

Sapporo (dpa) - Björn Kircheisen stand mit einem seligen Lächeln auf dem Podium und genoss seinen ersten Weltcupsieg seit vier Jahren in vollen Zügen.

Erster Sieg seit 2013: Kombinierer Kircheisen gewinnt Weltcup in Sapporo
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Der 33-Jährige setzte mit dem insgesamt 17. Weltcuperfolg seiner Karriere in Sapporo die eindrucksvolle Siegesserie der deutschen Nordischen Kombinierer in diesem Winter fort und tankte mächtig Selbstvertrauen für die Weltmeisterschaften in knapp zwei Wochen.

„Ich wollte unbedingt gewinnen. Es ist ein außergewöhnliches Gefühl, das noch mal geschafft zu haben. Das ist schon fast die Krönung nach den schwierigen Jahren. Ich bin richtig zufrieden und genieße den Moment“, sagte Kircheisen. „Mit diesem Gefühl zur WM zu fahren, macht einiges leichter.“

Nach einem Sprung und dem 10-Kilometer-Langlauf verwies der Sachse in einem spannenden Finish den Japaner Akito Watabe hauchdünn um 0,7 Sekunden auf Rang zwei. Es war der 18. Sieg für die deutschen Kombinierer im 18 Einzel-Weltcup dieser Saison. „Ich hatte den Auftrag von unserem Chef bekommen, die Serie nicht reißen zu lassen. Dafür habe ich alles getan“, sagte der glückliche Sieger. Dritter wurde der Norweger Mikko Kokslien. Dahinter verpasste Jakob Lange als Vierter nur um zwei Sekunden den ersten Podestplatz seiner Karriere.

Kircheisen, der letztmals am 9. Februar 2013 in Almaty gesiegt hatte, nutzte wie damals die Abwesenheit zahlreicher Topathleten. Neben dem in diesem Winter dominierenden DSV-Trio Eric Frenzel, Johannes Rydzek und Fabian Rießle fehlten in Sapporo auch die stärksten Österreicher Mario Seidl und Bernhard Gruber. Den Erfolg wollte er sich dadurch nicht kleinreden lassen: „Auch wenn die besten Drei gefehlt haben, waren doch etliche gute Athleten hier“, sagte Kircheisen.

Den Grundstein legte der Routinier auf der Schanze. Nach einem Sprung auf 132,5 Meter ging er als Vierter mit 42 Sekunden Rückstand auf Sprungsieger Hisaki Nagamine aus Japan in die Loipe, wo er seine Stärken einmal mehr ausspielte. Zügig schloss er zu Watabe auf, der 15 Sekunden vor ihm an Position zwei gestartet war. Das Duo zog schnell davon und machte den Sieg im Finish unter sich aus - mit dem besseren Ende für Kircheisen. „Für mich ist das etwas Riesengroßes, nach vielen schweren Jahren noch einmal so zurückzukommen“, frohlockte der achtmalige Vize-Weltmeister.

In Lahti will er sich nun endlich den Traum vom ersten WM-Gold erfüllen. Die Chancen stehen gut, denn Kircheisen dürfte im Teamwettbewerb das klar favorisierte DSV-Quartett komplettieren. Und auch im Einzel will der laufstarke Sachse, der schon 2002 in Salt Lake City Olympia-Silber mit der Mannschaft gewann, noch einmal angreifen: „Ich springe richtig gut und kann selbstbewusst zur WM fahren.“

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