Fingerzeig vor WM: DSV-Sprinter zeigen Leistung

Liberec (dpa) - Der Manöverkritik folgte eine Trotzreaktion: Die deutschen Sprinter haben beim Skilanglauf-Weltcup in Liberec Leistung gezeigt und damit rechtzeitig vor den Weltmeisterschaften in sechs Wochen auf sich aufmerksam gemacht.

Im Feld der Spezialisten belegte Josef Wenzl im Einzel Platz zehn, in den Team-Sprints kamen die deutschen Duos auf die Plätze sieben und acht. Für eine Überraschung sorgte die Amerikanerin Kikkan Randall, die die Phalanx der Norweger durchbrach und sich den Sieg im Einzel sicherte. In allen anderen Entscheidungen dominierten die Skandinavier durch Ola Vigen Hattestad und ihre Teams.

„Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit dem Wochenende. Drei Männer in den Top 20, alle drei gestarteten Staffeln in den Finals. Wenn mir das einer vor dem Weltcup angeboten hätte, ich hätte angenommen“, sagte Bundestrainer Jochen Behle. Besonders sein Hoffnungsträger Wenzl überzeugte. Im Einzel, das im freien Stil gelaufen wurde, verpasste er das Finale nur um 0,2 Sekunden.

„Ich wollte im Halbfinale auf der Innenbahn auf die Zielgerade, doch die anderen haben die Tür zugemacht. Wenn du dann nicht das volle Tempo mitnehmen kannst, bist du chancenlos“, erzählte Wenzl. Im Team-Sprint wurde er mit dem Sonthofener Sebastian Eisenlauer im klassischen Stil Achter. „Für den Team-Sprint brauchst du viel Kondition. Bei der WM wird dieser Wettbewerb von den Distanzläufern besetzt, da lege ich mich schon mal fest. Das wissen auch die Läufer“, sagte Behle.

Er hatte nach den bisherigen Sprints vor Liberec nicht mit Kritik an den Leistungen der Athleten gespart. Zumeist fehlte die Klasse, um die Qualifikation zu überstehen. „Es war gut, dass wir sie nicht mit zur Tour de Ski genommen haben. Das Training hat ihnen gut getan. Das hat man gesehen. Und dass sie sich nicht hängengelassen haben, zeigt, dass sie unbedingt zur WM wollen“, meinte Behle.

Bei den Frauen überzeugte die junge Hanna Kolb aus Buchenberg erneut mit Rang 17. „Mit etwas mehr taktischer Cleverness geht sogar noch mehr“, sagte die Bayerin selbstkritisch. Gemeinsam mit Denise Herrmann aus Oberwiesenthal, die im Einzel einen rabenschwarzen Tag erwischte, wurde sie im Team-Sprint Siebte.

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