Edelmann erlöst Kombinierer: Erster deutscher Sieg

Chaux-Neuve (dpa) - Erst am Boden zerstört, nun im siebten Himmel. Tino Edelmann aus Zella-Mehlis hat im französischen Chaux-Neuve für den ersten deutschen Saisonsieg in der Nordischen Kombination gesorgt und Hoffnungen auf eine erneut erfolgreiche Weltmeisterschaft in vier Wochen geweckt.

Der Athlet aus Zella-Mehlis, der noch vor einer Woche in Schonach mit sich und seiner Form haderte, gewann dank eines starken Sprunges auf Platz drei und eines fulminanten Laufes vor dem Österreicher Bernhard Gruber und Akito Watabe aus Japan.

„Ich bin extrem glücklich“, sagte Edelmann nach dem Zieldurchlauf, den er mit in den Himmel gestreckten Armen und einem Erlösungsschrei genoss. „Das ist einer meiner größten Erfolge überhaupt. Noch vor wenigen Tagen lag meine Form in Trümmern und nun das“, meinte der Thüringer, der taktisch alles richtig machte.

Edelmann lief von Beginn an im Windschatten von Gruber und Watabe, sparte bei den anstrengenden Anstiegen dadurch enorm Kräfte. Nachdem er noch am Freitagabend in der Dämmerung allein auf der Strecke trainiert hatte, wusste er, wo er attackieren musste. Das geschah in der letzten Abfahrt, so dass Gruber nicht mehr kontern konnte. „Er hat alles richtig gemacht“, lobte Bundestrainer Hermann Weinbuch.

Er konnte auch mit seinen anderen Top-Athleten zufrieden sein. Björn Kircheisen wurde Vierter, Weltmeister Eric Frenzel Fünfter und Johannes Rydzek Elfter. Dass alle hervorragend laufen können, war in der Saison mehrfach aufgefallen. Diesmal aber legten sie die Grundlagen für das stolze Abschneiden bereits auf der Schanze.

„Das war das bete Sprungergebnis der Mannschaft in dieser Saison“, sagte Sprungcoach Ronny Ackermann, der die zuletzt gesehene Fehlerquote bei allen DSV-Startern minimieren konnte. Vor allem bei Kircheisen machte sich das bemerkbar. Er ging mit nur 56 Sekunden Rückstand in die Loipe und verpasste den Podestplatz lediglich um 3,2 Sekunden. „Kirche hat mich wieder voll überzeugt. Das gute Springen zeigt, dass wir in Richtung WM insgesamt auf dem richtigen Weg sind. Allein die Tatsache, dass wir Jason Lamy-Chappuis bei dessen Heim-Weltcup schlagen konnten, ist bemerkenswert“, betonte Weinbuch.

Dennoch warnte er vor zu großem Jubel. „Wir sind noch lange nicht da, wo wir hinwollen. Es war ein erster Schritt, mehr nicht. Die Form ist bei allen noch deutlich verbesserbar. Insofern lasse ich nicht locker und verlange auch bei den nächsten Wettkämpfen, aber auch im Training, höchste Konzentration und enormen Einsatz.“

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