Norwegen und Russland siegen Deutsche Duos im WM-Teamsprint ohne Medaille

Lahti (dpa) - Nicole Fessel und Steffi Böhler haben nicht die Klasse einer Marit Bjørgen. Diese bittere Erkenntnis mussten die deutschen Skilangläuferinnen einmal mehr nach dem Teamsprint bei den Weltmeisterschaften in Lahti machen.

Norwegen und Russland siegen: Deutsche Duos im WM-Teamsprint ohne Medaille
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Die erhoffte Medaille, für die das routinierte Duo bei den ersten Entscheidungen geschont wurde, gab es nicht. Platz sechs war für alle Beteiligten enttäuschend. Dass man auch mit 36 Jahren Weltmeisterin werden kann, hatte tags zuvor die Norwegerin Marit Bjørgen bewiesen. Im Skiathlon holte sie sich knapp 14 Monate nach der Geburt ihres Sohnes Marius die 15. WM-Goldmedaille und krönte sich damit zur alleinigen Rekordweltmeisterin.

Norwegen und Russland siegen: Deutsche Duos im WM-Teamsprint ohne Medaille
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„Wenn du bei einer WM im Team an den Start gehst, tust du es mit der Motivation, um die Medaillen mitzukämpfen. Deshalb sind wir schon enttäuscht“, sagte Böhler einen Tag vor ihrem 36. Geburtstag. „Als es in den letzten Berg ging, hatte ich noch ein gutes Gefühl. Und plötzlich wurden die Beine schwerer und schwerer. Und als ich noch den Fehler gemacht habe, in den Tiefschnee zu wechseln, hat mir das den Schwung genommen“, meinte Schlussläuferin Fessel und war den Tränen nah.

Trainer Torstein Drivenes bescheinigte seinen routinierten Damen einen Kampf bis zuletzt. „Aber es hat eben nicht gereicht, wir sind Sechste.“ Die Enttäuschung war ihm aber anzusehen. Selten zuvor war die Chance auf die erste deutsche Langlauf-Medaille bei einer WM in den vergangenen sechs Jahren so groß.

Dafür konnte sich Drivenes über seine jungen Läuferinnen Katharina Hennig, Victoria Carl und Sofie Krehl freuen, die im Skiathlon die Plätze elf, 15 und 16 belegt hatten. „Großartig, was sie geleistet haben. Sie sind unbekümmert gelaufen, haben gekämpft und sind belohnt worden“, lobte er den Auftritt der 20- und 21-Jährigen.

Auch die Herren verkauften sich den Umständen entsprechend gut. Im Teamsprint kamen Thomas Bing und Sebastian Eisenlauer auf Rang sieben. Eisenlauer hatte sich im Halbfinale bei einem Sturz an der Schulter verletzt. In der Schlussrunde verlor er im Kampf um Platz fünf am höchsten Punkt einen Ski. „Das ist schon bitter“, resümierte der Allgäuer.

Den Wettbewerb gewann Russland mit Nikita Krjukow und Sergej Ustjugow, der damit seinen zweiten WM-Titel holte. Auch im Skiathlon hatte der Tour-de-Ski-Sieger triumphiert und dabei wie im Teamsprint von einem Sturz der Konkurrenz profitiert. War es im Einzel der Norweger Martin Johnsrud Sundby, der im Schnee landete, behinderten sich im Teamsprint die führenden Teams Norwegen und Finnland derart, dass beide stürzten.

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