Schwierige Tage für Lindsey Vonn

Courchevel (dpa) - Erst stürzte Lindsey Vonn schmerzhaft in der Abfahrt, dann kassierte die Seriensiegerin gleich das nächste Aus im Riesenslalom. Das Weltcup-Wochenende in den Savoyen hatte sich die amerikanische Skirennfahrerin gänzlich anders vorgestellt.

Statt mit den gewohnten sportlichen Spitzenergebnissen rückte sie mit einer Offenbarung ihrer langjährigen psychischen Erkrankung in den Fokus. „Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte. Das tut gut, das habe ich gebraucht. Jetzt kommt der nächste Schritt in meinem neuen Leben“, sagte die 28 Jahre alte Abfahrts-Olympiasiegerin am Wochenende im ORF-Fernsehen.

Erst einmal aber kommt vielleicht eine Wettkampf-Pause. Mit einer Portion Frust packte die Amerikanerin am Sonntag nach ihrem enttäuschenden Aus im Riesenslalom ihre Sachen in den Wagen. Sie kämpfe darum, die Energie zu finden, die sie sonst habe, gestand sie auf ihrer Facebookseite. In den kommenden Tagen will die viermalige Gesamtweltcupsiegerin überlegen, wie sie wieder zu alter Stärke zurückfinden kann. Den Verzicht auf Technikrennen oder die City-Wettbewerben in München und Moskau hatte sie wiederholt angedeutet.

Im US-Magazin „People“ hatte Vonn zuvor erstmals über eine Krankheit gesprochen, deren Symptome auf eine Depression hindeuten. Nach einer Diagnose im Jahr 2008 sei die Krankheit mit Medikamenten behandelt worden, heißt es in einem Bericht. „Ich kam nicht mehr aus dem Bett. Ich fühlte mich hoffnungslos, leer, wie ein Zombie“, sagte die Amerikanerin über diese Zeit.

Auch ihrer Freundin Maria Höfl-Riesch offenbarte sich Vonn im Sommer. „Das es so schlimm, dass sie eine Krankheit hat, wusste ich bis dahin nicht“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin am Wochenende. „Ich bin als Freundin immer für sie da und hoffe, dass sie das gut durchsteht.“

Vonn, die während dieser Saison schon wegen einer rätselhaften Darmerkrankung mehrere Tage im Krankenhaus verbracht hatte, durfte trotz der zwei Nullnummern zumindest froh sein, dass sie den Sturz am Freitag körperlich gut weggesteckt hatte. Sie habe „keine ärgeren Verletzungen“ davongetragen, berichtete Trainer Alex Hödlmoser.

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