Rebensburg verpasst Sieg nur knapp - Hölzl 3.

Aspen/Lake Louise (dpa) - Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg hat ihren zweiten Weltcup-Erfolg nur um einen Wimpernschlag verpasst.

Fünf Wochen nach ihrem Premieren-Sieg von Sölden kam die Skirennfahrerin aus Kreuth im amerikanischen Aspen mit 1/100 Sekunde Rückstand hinter der Französin Tessa Worley auf Rang zwei. Mit einer weiteren Hundertstel dahinter folgte Weltmeisterin Kathrin Hölzl auf dem dritten Platz. Doppel- Olympiasiegerin Maria Riesch wurde Neunte, ihre Schwester Susanne schied im zweiten Durchgang aus. Lena Dürr erreichte Rang 17.

Im kanadischen Lake Louise waren die deutschen Abfahrer zwar weit von den Spitzenpositionen entfernt, absolvierten aber einen ordentlichen Weltcup-Auftakt in der schnellsten Alpin-Disziplin. Andreas Strodl kam beim Sieg des Österreichers Michael Walchhofer auf Rang 25, sein Teamkollege Stephan Keppler erreichte Platz 29. Mit der hohen Startnummer 59 erzielte Strodl damit das beste Abfahrtsresultat seiner Karriere.

Im ersten Moment nach der Zieldurchfahrt fasste sich Rebensburg ernüchtert an ihren Helm und machte einen enttäuschten Eindruck. Als Führende war sie in den zweiten Durchgang gestartet und büßte ihren Vorsprung von knapp sechs Zehntelsekunden auf Worley ein. „Es war wirklich hart heute. Ich kann es noch gar nicht glauben“, meinte die Siegerin, die von Rang acht nach vorne gefahren war.

Einen noch größeren Sprung machte Weltmeisterin Hölzl im zweiten Durchgang. Am Ort ihres ersten Weltcup-Siegs schien für sie die Hoffnung auf eine absolute Top-Platzierung bereits nach einem Fahrfehler und Rang 15 im ersten Lauf beendet. Wütend schnappte sich die Vorjahressiegerin aus Bischofswiesen ihre Jacke und stapfte aus dem Zielbereich. Doch dank einer angriffslustigen Fahrt durfte auch Hölzl am Ende auf dem Podest strahlen.

Mit ihrem 17. Rang verpasste die 19-jährige Lena Dürr nur um zwei Plätze die vorzeitige Qualifikation für die Heim-WM in Garmisch im kommenden Februar. In der Weltcup-Gesamtwertung übernahm Rebensburg nach drei Läufen die Führung vor ihren Teamkolleginnen Maria Riesch und Hölzl.

Mathias Berthold, früherer Trainer der deutschen Damen, durfte sich als neuer österreichischer Herren-Chefcoach über das Ende einer langen Durststrecke der Abfahrer freuen. Sein Schützling Walchhofer holte erstmals nach 20 Monaten wieder einen Erfolg für die Österreicher. Bei seinem 16. Weltcup-Sieg setzte sich der Weltmeister von 2003 vor seinem Landsmann Mario Scheiber und Aksel Lund Svindal aus Norwegen durch, die zeitgleich auf Rang zwei kamen.

Der 35- jährige Walchhofer kürte sich bei eisigen Temperaturen mit 55/100 Sekunden Vorsprung auf das Duo zum ältesten Sieger einer Abfahrt. „Es lacht sich irrsinnig leicht nach einem solchen Saisonstart. Das ist eine Riesenfreude“, jubelte Walchhofer nach dem Ende der österreichischen Speed-Misere.

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