Kein Podest für Riesch - Siege für Vonn und Gut

Altenmarkt-Zauchensee (dpa) - Freude nach der Abfahrt, Kopfschütteln nach dem Super-G - zu einem Podest reichte es für Maria Riesch einen Monat vor der Heim-WM aber beide Male nicht.

Platz vier beim Abfahrts-Erfolg von Lindsey Vonn (USA) sah die Doppel- Olympiasiegerin angesichts von 7/100 Rückstand auf das Stockerl „überhaupt nicht negativ“. Dagegen konnte Platz sechs tags darauf beim Super-G-Coup der Schweizerin Lara Gut nur „Schadensbegrenzung“ sein. „Es war nicht das perfekte Wochenende, aber es war okay“, meinte Riesch. Sie haderte nicht, sondern blickte gleich wieder angriffslustig auf den Nachtslalom am 11. Januar in Flachau. „Da freue ich mich sehr drauf.“

Auch wenn Vonn bei ihrer Super-G-Fahrt schon mit den Händen im Schnee war und noch durch Gut von der angestammten Speedspitze verdrängt wurde, war die Amerikanerin die Alpin-Dame des Wochenendes. Durch ihren 37. Weltcup-Erfolg zog sie nicht nur endgültig an Katja Seizinger (36 Siege) vorbei, sondern holte im Gesamtklassement mächtig auf. Auf 96 Punkte verkleinerte sich der Vorsprung von Riesch, die mit einem Polster von 186 Zählern in das Wochenende gegangen war.

In Super-G und Abfahrt war die amerikanische Ski-Freundin wieder einmal eindeutig besser. „Sicher ist es hart, wenn man immer wieder das Nachsehen hat, aber es hält sich ja die Waage“, meinte Riesch mit Blick auf die technischen Disziplinen, wo sie klar vorne ist. Und die Partenkirchenerin verliert in den Speeddisziplinen bislang nicht so viele Punkte wie sie in den technischen Wettbewerben gut macht.

Vonn holte 103 Punkte mehr in der Abfahrt und 60 im Super-G, Riesch liegt im Slalom (248) und Riesenslalom (81) vor der Amerikanerin. In Parallel-Slalom und Super-Kombination war Vonn in der Summe um 70 Zähler besser. Insgesamt punktet Riesch konstanter, dafür holt Vonn mehr Siege. „Aber das ist alles Rechnerei, im Endeffekt muss man schauen, was Mitte März ist“, sagte Deutschlands „Sportlerin des Jahres“.

Für Riesch war das Wochenende „okay“, für Gina Stechert nicht einmal das. Platz 30 in der Abfahrt, Rang 36 im Super-G - warum bei der für die WM qualifizierten Oberstdorferin dieser Tage nichts zusammenläuft, weiß keiner so genau. „Es kann nur besser werden. Jetzt kommen Cortina und Sestriere, das sind Strecken, die mir besser liegen“, machte sich die 23-Jährige selbst Mut. Nach einem guten 17. Platz in der Abfahrt schied Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg im Super-G aus. Auch Isabelle Stiepel kam hier nicht ins Ziel.

Schon bei der Abfahrt war Vonn so rasant unterwegs, dass sie nach der Rechtskurve beim Unterbergweg nur knapp am Zaun vorbeifuhr. Die artistische Einlage vom Super-G kostete dann aber so viel Zeit, dass es hier nicht mehr zum Sieg reichte. Der Schweizer Jungstar Gut, der zuletzt mehr mit Verbandsquerelen als mit sportlichen Leistungen für Schlagzeilen gesorgt hatte, nutzte das eindrucksvoll. Für die 19- Jährige war es der zweite Weltcup-Sieg ihrer Karriere und der erste nach ihrer Hüftverletzung, die sie die Olympia-Saison kostete. Einen Monat vor der WM meldete nicht nur sie sich zurück: Auch Anja Pärson, siebenmalige Weltmeisterin aus Schweden, ließ als Abfahrts-Zweite aufhorchen.

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