Höfl-Riesch freut sich als Fünfte „total“ für Vonn

St. Moritz (dpa) - Der erste Weg führte Maria Höfl-Riesch zu Lindsey Vonn. Lange umarmte die Partenkirchenerin ihre siegreiche Dauer-Rivalin in der Box der Führenden des Super-G von St. Moritz, die Amerikanerin strich ihr im Gegenzug aufmunternd über den Rücken.

„Ich habe gesagt, dass ich mich total für sie freue, und sie fragte, wie es bei mir war“, berichtete Höfl-Riesch, die bei ihrer Fahrt auf Rang fünf mit starkem Wind zu kämpfen hatte. „Natürlich erhoffe ich mir mehr, aber es muss halt auch alles zusammenpassen, dass es für ganz vorne reicht.“

Zwar verpasste die Doppel-Olympiasiegerin wie schon am Vortag als Vierte der Super-Kombination erneut ihr 70. Weltcup-Podest, dennoch konnte sich das deutsche Teamergebnis sehen lassen. Erstmals seit acht Jahren fuhren drei DSV-Starterinnen im Super-G unter die Top-Zwölf.

Viktoria Rebensburg schaffte als Sechste ebenso ihr zweitbestes Disziplin-Resultat wie Veronique Hronek auf Rang zwölf. Lena Dürr komplettierte bei ihrem Super-G-Debüt als 13. die starke Bilanz des Deutschen Skiverbandes. „Ich finde das Ergebnis sehr ordentlich, mannschaftlich war es wirklich okay. Schade, dass das Podium für uns nicht zu greifen war“, meinte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, der sich über den neugewonnen fünften Startplatz im Super-G freuen konnte.

Die beiden derzeit dominierenden Athletinnen waren aber für keine Deutsche nur annähernd zu erreichen. Auf Vonn fehlten Höfl-Riesch 1,31 Sekunden, auch die Slowenin Tina Maze lag als Zweite auf der wegen des Wetters verkürzten Strecke noch knapp eine Sekunde vor ihr. „Es ist nun mal ein Outdoorsport, da darf man nicht zu sehr hadern, das gleicht sich immer mal wieder aus“, sagte die Slalom- Weltmeisterin von 2009 und hatte schnell ihr Lächeln wieder gefunden: „Ich hebe mir das Glück für die wirklich wichtigen Rennen auf.“

Nachdem Vonn am Freitag das Fortune bei ihrem Slalom-Aus in der Kombi gefehlt hatte, fuhr sie überlegen zu ihrem vierten Saisonsieg und dem 57. Weltcup-Erfolg insgesamt. „Gestern war ich viel zu konservativ, heute habe ich zurückgeschlagen“, analysierte sie auf einem roten Bürostuhl im engen Presseraum von St. Moritz. Im Gesamtweltcup erwartet die viermalige Siegerin aber einen harten Kampf mit der derzeit führenden Maze: „Sie ist großartig für unseren Sport, ich habe sehr viel Respekt für sie. Ich bin derzeit nur in Abfahrt und Super-G gut, sie aber in allen Rennen.“

Auch Rebensburg musste sich zuletzt in ihrer Lieblingsdisziplin Riesenslalom Maze geschlagen geben - das soll sich am Sonntag ändern. „Sie macht viele Dinge extrem schnell, die muss ich auch versuchen, umzusetzen“, meinte die Olympiasiegerin nach ihrem hervorragenden Super-G. „Man probiert immer zu tüfteln, es gibt einige Dinge zu verändern. Ich habe jetzt die letzten zwei Tage an meiner Technik gefeilt.“

Nach den Plätzen sechs und 13 darf sich auch Lena Dürr etwas für den Abschluss der Rennen in der Schweiz ausrechnen. „Es hat heute einfach voll Spaß gemacht. Super-G ist einfach noch etwas anderes als Riesen, man hat viel mehr Geschwindigkeit“, sagte die kommende Allrounderin nach ihrer Premiere in einem Einzel-Speedwettbewerb. Wie die 21-Jährige hat auch Hronek im Super-G bereits 50 Prozent der Qualifikation für die WM im Februar in Schladming geschafft: „Man weiß, dass man die Hälfte hat - da geht man schon mal etwas gelassener an die kommenden Rennen“, sagte die Unterwössenerin.

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