Savchenko/Szolkowy brechen Eiskunstlauf-Rekord

Berlin (dpa) - Mit dem Rekord von acht Titeln haben sich Aljona Savchenko und Robin Szolkowy von ihren letzten deutschen Eiskunstlauf-Meisterschaften verabschiedet.

Minutenlang sammelten die viermaligen Weltmeister eigenhändig die Plüschtiere im Erika-Hess-Eisstadion auf und genossen den warmen Applaus. Es schien fast so, als wollten sie die Eisfläche im Wedding gar nicht wieder verlassen. „Ich hatte vorher nicht so große Lust, weil wir gerade vom Grand-Prix-Finale in Japan kommen“, sagte Szolkowy, „aber man hat die Wärme des Publikums gespürt“. Ihre Ausnahme-Karriere begann vor genau zehn Jahren in derselben Halle.

Die neue nationale Bestmarke, mit der sie Maxi Herber und Ernst Baier in den Siegerlisten auf Platz zwei verdrängen, ist nur eine Randnotiz in ihrer Laufbahn, die im Februar in Sotschi mit Gold gekrönt werden soll. Der 34 Jahre alte Szolkowy patzte in der Hauptstadt sowohl im Kurzprogramm als auch in der Ballett-Kür zur Nussknacker-Suite bei den dreifachen Toeloops. „Ich bin enttäuscht, weil man als Mann den Sprung stehen muss. So wird das kein Olympia-Gold, da muss man mit hundert Prozent rangehen“, schimpfte Trainer Ingo Steuer. Savchenko konterte: „Die Fehler sind jetzt abgeschlossen.“

Mit 215,72 Punkten gewannen die viermaligen Europameister am Sonntag vor den Oberstdorfern Maylin und Daniel Wende (172,42), die sie zu den Winterspielen begleiten werden. Weil die Deutsche Eislauf-Union (DEU) drei EM-Startplätze hat, fahren auch Mari Vartmann/Aaron van Cleave (168,45/Berlin), im Januar nach Budapest.

Zuvor hatte sich der Berliner Peter Liebers zum fünften Mal in die Siegerliste eingetragen und mit 227,84 Punkten eine neue Marke gesetzt. „Ich freue mich, aber ich habe noch Potenzial zur Steigerung und will bis Sotschi die 230 erreichen“, sagte der Student, der das einzige deutsche Olympia-Ticket sicher hat.

Der 25-Jährige distanzierte die Konkurrenz zu Klängen von David Garrett deutlich und gewann erstmals in seiner Heimatstadt. Wie im Kurzprogramm gelang dem WM-Elften ein sauberer dreifacher Axel, beim vierfachen Toeloop stürzte er. „Beim Einlaufen klappte er noch. Ich war selbst überrascht, aber nun muss ich das abhaken“, sagte er. Liebers reist zur EM zusammen mit Franz Streubel. Der Oberstdorfer zauberte einen vierfachen Toeloop auf das glatte Parkett.

Bei den Mädels trug sich erstmals Nathalie Weinzierl in die Siegerliste ein. Die 19-Jährige wird zusammen mit der Vorjahressiegerin und aktuellen Zweiten Sarah Hecken (beide Mannheim) zur EM fahren. Ob Weinzierl zu Olympia darf, wird sich erst am Mittwoch bei der Nominierung durch den Deutschen Olympischen Sportbund entscheiden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, weil die DEU beim neuen Teamwettbewerb in Sotschi mit Weinzierl antreten will.

Titel Nummer fünf im Eistanz ging an die Oberstdorfer Eistänzer Nelli Zhiganshina und Alexander Gazsi. Die WM-Zehnten gewannen vor den Lokalmatadoren Tanja Kolbe und Stefano Caruso, die sie zur EM im Januar nach Budapest und zu Olympia begleiten. Zum kontinentalen Championat tritt die DEU mit einem 14-köpfigen Team an - so groß war die Mannschaft seit Jahren nicht.

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