Podium verpasst Pechstein starke Vierte bei Weltcup in Nagano

Nagano (dpa) - Claudia Pechstein hat beim zweiten Weltcup der Eisschnellläufer auf der Olympia-Bahn von Nagano einen starken Auftritt hingelegt. Die 44 Jahre alte Berlinerin wurde am Freitag Vierte im 3000-Meter-Rennen und verpasste um drei Zehntelsekunden das Podium.

Podium verpasst: Pechstein starke Vierte bei Weltcup in Nagano
Foto: dpa

„Ich bin heute einfach nur megaglücklich und sehr, sehr stolz auf dieses Rennen. Mit fast 45 Jahren über 3000 Meter viertschnellste Frau der Welt zu sein, fühlt sich für mich wie ein Sieg an“, sagte die fünffache Olympiasiegerin.

In 4:05,51 Minuten gewann die routinierte Läuferin in Saisonbestzeit klar das Duell gegen die deutsche Meisterin Bente Kraus (Berlin/4:08,52), die drei Sekunden langsamer war und nur Elfte wurde. „Mein Trainer Peter Müller hatte vor dem Rennen eine Zeit von 4:05,70 als Vorgabe für mich aufgeschrieben. Da habe ich nicht schlecht geguckt. Und jetzt war ich sogar noch etwas schneller. Das ist echt sensationell“, jubelte Pechstein. In 4:03,56 siegte die Tschechin Martina Sábliková, die den Bahnrekord der Kanadierin Kristina Groves (4:05,03) brach.

„Ich habe vor der Saison gesagt, dass ich mein Training auf die 5000 Meter ausrichte, weil ich dort die größten Chancen sehe, noch einmal möglichst nahe an die Podiumsplätze heranzulaufen. Dass mir das mit der schnellsten Schlussrunde im gesamten Feld nun bereits über 3000 Meter gelungen ist, ist Wahnsinn“, ergänzte Pechstein, die nach dem Rennen wieder einmal zur Dopingkontrolle musste.

Sie lief fünf Sekunden schneller als in der Vorwoche beim Auftakt in Harbin/China, wo ihr mit einem Sieg in der B-Gruppe wieder der Aufstieg zu den Besten gelungen war. Das Eis von Nagano liegt der Olympiasiegerin: 1998 gewann sie Gold über 5000 Meter mit Weltrekord, hinzu kam die Silbermedaille über 3000 Meter hinter Gunda Niemann-Stirnemann.

Moritz Geisreiter aus Inzell verbesserte sich mit Platz acht über 5000 Meter gegenüber der Vorwoche. Mit 6:22,49 Minuten war der 28-Jährige zehn Sekunden schneller. Der deutsche Eisschnelllauf-Meister Patrick Beckert verpasste die Top Ten. Zwar war der WM-Vierte aus Erfurt mit 6:24,98 Minuten sechs Sekunden besser als in China, die Zeit reichte aber nur für Rang elf. Der Sieg ging an den niederländischen Rekord-Weltmeister Sven Kramer, der in 6:15,17 Minuten seinen eigenen Bahnrekord verbesserte. In Jorrit Bergsma (6:15,70) und Douwe de Vries (6:17,65) bestiegen weitere Niederländer das Siegerpodest.

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