Pechstein: „Die wichtigste Medaille meines Lebens“

Inzell (dpa) - Rund einen Monat nach Ablauf ihrer Sperre, hat Claudia Pechstein bei den Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften in Inzell Bronze über 5000 Meter gewonnen. Im Anschluss äußerte sich die 37-Jährige über ihren Gemütszustand.

Als Ihre Konkurrentinnen noch auf dem Eis waren, saßen sie lange wie versteinert auf der Bank. Wann haben Sie geglaubt, dass es zur Medaille reichen könnte?

Claudia Pechstein: „Als die Japanerin Ishino noch ihre letzte halbe Runde vor sich hatte, habe ich mich schon ein bisschen gefreut. Aber entschieden war es erst, als alle im Ziel waren.“

Sie konnten mehrfach die Tränen nicht verbergen. Was ging in ihrem Kopf vor?

Pechstein: „Ich denke, das ist mein gutes Recht, nach allem, was ich in den vergangenen zwei Jahren durchgemacht habe. Wer mein Buch gelesen hat, weiß, wie dreckig es mir manchmal in der Zeit der Sperre ging. Deshalb ist dies die wichtigste Medaille meines Lebens.“

Wir soll nun Ihr Kampf um ihre Rehabilitierung durch den Weltverband ISU weitergehen?

Pechstein: „Das sind Dinge, die außerhalb der Bahn entschieden werden. Der Kampf wird auch weiterhin abseits der Bahn geführt. Meine Aufgabe war zuletzt eine optimale Vorbereitung im Training. Aber ich gebe nicht auf, bis meine Unschuld anerkannt wird.“

Was hat Ihnen DOSB-Präsident Thomas Bach bei Ihrem kurzen Gespräch nach dem Rennen gesagt?

Pechstein: „Er hat mich beglückwünscht und mit angeboten, mit mir ausführlich zu reden. Ich habe mich für seine Unterstützung bedankt und denke, dass es nun eine gute Gesprächsbasis gibt.“

Sie wirken entspannter als früher. Sind Sie in den zurückliegenden Monaten abgeklärter geworden?

Pechstein: „Mit meinem Freund Matthias an meiner Seite bin ich eine andere Claudia geworden. Viele meiner großen Probleme sind in den zurückliegenden Monaten kleiner geworden. Vielleicht bin ich daher noch gelassener als vorher.“

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