Ost erfüllt EM-Ziel - Vierter Titel für Wüst

Tscheljabinsk (dpa) - Top-Favoritin Ireen Wüst ließ sich ihren vierten EM-Titel nicht nehmen, doch ein T-Shirt mit einem Bild von Wladimir Putin verärgerte die Niederländer bei den Eisschnelllauf-Europameisterschaften.

Ost erfüllt EM-Ziel - Vierter Titel für Wüst
Foto: dpa

Die deutschen Läufer spielten in Tscheljabinsk nur Nebenrollen. Isabell Ost durfte sich aber als Neunte über ihr bisher bestes Einzel-Ergebnis bei einer internationalen Meisterschaft freuen. Die 26 Jahre alte Berlinerin verfehlte mit 124,994 Punkten nur knapp das Finale über 5000 Meter.

„Ich habe mein Ziel erreicht, der Lauf war richtig gut“, sagte sie am Sonntag nach ihrer Zeit von 2:02,04 Minuten über 1500 Meter. „Realistisch gesehen war im Mehrkampf nicht mehr drin als dieser neunte Platz“, fügte sie hinzu. Jennifer Bay aus Inzell kam auf Platz 14, Claudia Pechstein war wegen gezielter WM-Vorbereitungen nicht am Start. Der Berliner Jonas Pflug musste als einziger deutscher Läufer in der Herren-Konkurrenz mit Rang 17 zufrieden sein.

Über 5000 Meter machte Wüst als Zweite ihren vierten Triumph nach 2008, 2013 und 2014 perfekt und setzte sich mit 161,734 Punkten deutlich vor der gleichfalls viermaligen Europameisterin Martina Sablikova durch. Die Tschechin unterbot zum Abschluss auf der längsten Strecke in 7:00,70 Minuten wie schon tags zuvor über 3000 Meter den Bahnrekord. Gesamt-Dritte wurde Linda de Vries aus den Niederlanden.

Als Provokation hatten die Niederländer zuvor gewertet, dass das russische ISU-Mitglied German Panow am Samstag unter seinem offiziellen ISU-Sakko ein T-Shirt mit einem Foto des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Militäruniform trug. Die Vertreter des Verbandes KNSB sprachen von einem Eklat und forderten den Weltverband ISU auf, sich mit dem Fall zu beschäftigen.

Die Oranjes vermuten, dass der russische Funktionär auf diese Weise gegen die niederländische Kritik an der Politik Russlands im Ukraine-Konflikt protestieren wollte. Der aus den Niederlanden stammende ISU-Vizepräsident Jan Dijkema forderte daraufhin den Russen auf, das T-Shirt auszuziehen. Panow folgte der Bitte. Für den KNSB ist die Sache damit aber nicht beendet. „Das ist eine Angelegenheit für die ISU“, erklärte Geschäftsführer Paul Sanders. Vor der EM hatte es aus den Niederlanden Boykottforderungen gegeben, die unter den Sportlern aber verhallt waren.

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