Mehrkampf bei Olympia: ISU-Chef weist Vorschlag brüsk ab

Heerenveen (dpa) - Immer heftiger werden die Forderungen von Eisschnellläufern an die Internationale Eislauf-Union ISU zu Veränderungen des Olympischen Programms. Ungewöhnlich arrogant und rüde wies nun der ISU-Präsident Cinquanta die Attacken der Niederländerin Ireen Wüst zurück.

Mit harschen Worten hat der Präsident der Internationalen Eislauf-Union, Ottavio Cinquanta, auf den Vorschlag reagiert, den Eisschnelllauf-Vierkampf ins olympische Programm aufzunehmen. Dies hatte die niederländische Allround-Weltmeisterin Ireen Wüst in einem offenen Brief vorgeschlagen, den die Zeitung „Telegraaf“ zum EM-Start in Heerenveen veröffentlichte.

Wenn Wüst einen Brief schreibe, müsse sie sich an den niederländischen Verband KNSB richten, sagte Cinquanta der Zeitung am Wochenende. „Ich bin Vorsitzender der ISU. Ich spreche nicht mit Sportlern, ich spreche mit dem KNSB“, zitierte das Blatt den 74 Jahre alten Italiener. Cinquanta sieht kein Problem darin, dass die Niederländer den Vierkampf vor allem bei den Männern dominieren. Der niederländische ISU-Vizepräsident Jan Dijkema forderte von Wüst ebenfalls, sich zuerst an den KNSB zu wenden und wies darauf hin, eine Änderung am Olympia-Programm sei nicht schnell zu erreichen.

Weltmeister Sven Kramer warf Cinquanta vor, mit seiner Reaktion nicht nur die Eisschnellläufer, sondern den gesamten Sport zu brüskieren. Wüst versuche, der Kritik am Mehrkampf konstruktiv zu begegnen. „Das ist etwas ganz Anderes, als so auf einen Plan zu reagieren, wie es Cinquanta tut“, sagte der niederländische Star.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort