Curling-EM: Rückkehr für Jahr, Jubiläum für Schöpp

Moskau (dpa) - Rückkehr für John Jahr, Jubiläum für Andrea Schöpp: Deutschlands Rekord-Curlerin hofft auf einen gelungenen Auftritt bei ihren bereits 25. Europameisterschaften.

„Ein Wunsch ist es natürlich schon, das Halbfinale zu erreichen. Aber wünschen kann man sich viel“, sagte die 46 Jahre alte Spielführerein des SC Riessersee gewohnt nüchtern. „Es gibt in der europäischen Spitze sechs, sieben Teams, die auf Augenhöhe sind. Insofern braucht man bei solch einer EM auch das nötige Quäntchen Glück“, sagte Schöpp vor dem Turnierstart am Samstag in Moskau.

1980 vertrat Schöpp erstmals die deutschen Farben bei einer EM, seitdem sammelte sie Titel um Titel. Erst vor zwei Jahren machte die Dauerbrennerin mit einem total verjüngten Team ihren siebten EM-Coup perfekt, im März 2010 verewigte sie sich als älteste Weltmeisterin in den Curling-Annalen. An ein Ende ihrer unvergleichlichen Karriere denkt Schöpp noch lange nicht. „So lange meine Knochen es mitmachen und ich ein gutes Team habe, werde ich nicht aufhören“, betont die Ausnahmeathletin immer wieder.

Und es gibt ja auch immer wieder Neues zu erleben - selbst bei der 25. EM. „Ich war bislang weder in Moskau noch überhaupt in Russland“, erklärt Schöpp. Aus dem Abstiegskampf will sie ihr Team, in dem auch wieder Stella Heiß, Tochter des früheren Eishockey-Torhüters Peppi Heiß, steht, heraushalten. Realistisch seien die Ränge fünf bis sieben, sagt die Curlerin. „Eins bis vier wäre fabelhaft. Bei mir war es bislang oft so: Wenn ich mal im Halbfinale bin, wird's einfach. Da lasse ich mir das dann nicht mehr so gerne nehmen.“

Wie es ganz oben aufs Treppchen gehen kann, weiß auch John Jahr. 1985 holte er mit einer kombinierten Mannschaft aus Oberstdorf und Hamburg den EM-Titel. Doch in den vergangenen Jahren war es ruhig um den Curler geworden. „Ich habe nach sechs Jahren Pause wegen der Kinder erst letztes Jahr wieder angefangen, auf hohem Niveau zu spielen“, erklärt der inzwischen 46-Jährige.

„Unser Maximalziel wäre es, die Playoffs der letzten Vier zu erreichen“, sagt Jahr. „Als Minimalziel haben wir auf dem Zettel, mit Platz sieben Deutschland die WM-Qualifikation zu sichern.“ Für die Rückkehr auf die EM-Bühne sieht der Hamburger seine Mannschaft jedenfalls gerüstet. „Die Stimmung im Team ist super. Am Ende ist aber alles Psychologie!“

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