Biathlon-Weltcup Trotz Rückenproblemen: Schempp freut sich auf Antholz

Antholz (dpa) - Simon Schempp genießt die Tage in Südtirol. Nirgendwo sonst im Biathlon-Weltcup fühlt sich der Massenstart-Weltmeister so wohl wie im Antholzer Tal, denn nirgendwo war er erfolgreicher.

Biathlon-Weltcup: Trotz Rückenproblemen: Schempp freut sich auf Antholz
Foto: dpa

In Italiens Höhenluft gewann der Schwabe schon fünf Mal, siegte von 2014 bis 2016 alleine dreimal in Serie im Sprint. Im Wettkampf über zehn Kilometer am Freitag (14.15 Uhr) gehört der 29-Jährige aber nur zum erweiterten Favoritenkreis. Schempp ist nicht in Topform, der Rücken macht Probleme.

Die Rennen drei Wochen vor den Olympischen Spielen in Pyeongchang auszulassen, kam jedoch nicht in Frage. „Für die Kondition bringt es sehr viel, Rennen zu bestreiten, auch wenn ich körperlich noch nicht zu 100 Prozent wiederhergestellt bin“, sagte Schempp. Die Pause bis zum Highlight in Korea wäre einfach zu lang, sagte der zwölfmalige Weltcupsieger vor dem ersten von insgesamt drei Rennen und ergänzte: „Von daher freue ich mich auf die letzte Station und auf Antholz sowieso.“

Schempp liegen die Strecken im Norden Italiens. „Nach Antholz komme ich immer sehr gerne. Mir gefällt das ganze Flair mit der gigantischen Stimmung“, sagte er. Auch Tausende deutsche Fans stehen noch bis Sonntag täglich im Stadion und an der Strecke, um die Skijäger anzufeuern. Für Schempp und Co. ist es schon fast ein Heimspiel. „Mir macht es viel Spaß vor so einer Kulisse zu laufen, es ist ein enormer Ansporn“, sagte Schempp: „Es ist schön zu sehen, dass sich so viele für Biathlon begeistern.“

Hinzu kommt das meistens traumhafte Winterwetter mit Sonnenschein und blauem Himmel. Die positiven Eindrücke tun Deutschlands bestem Skijäger nach frustrierenden Wochen gut. Rückenbeschwerden bremsten Schempp aus, er muss weiter hart arbeiten, um rechtzeitig für Olympia fit zu werden. Noch wartet er auf seinen ersten Podestplatz der Saison, drei vierte Plätze waren die bislang besten Resultate. Bundestrainer Mark Kirchner sah zuletzt jedoch einen Aufwärtstrend bei seinem Vorzeige-Athleten, wie beim sechsten Platz im Massenstart von Antholz. Und auch um die Gesundheit müsse man sich keine Sorgen machen. Es sei „noch genügend Zeit“ für Schempp, sagte Kirchner.

Während Schempp den Abstand zu den Überfliegern Martin Fourcade aus Frankreich und Johannes Thinges Bö aus Norwegen verkürzen will, geht es für Teamkollege Johannes Kühn um die Olympia-Norm. Als einziger des DSV-Sextetts hat der 26-Jährige erst eine Teilnorm erfüllt. Bei einem weiteren Top-15-Resultat wäre er in Südkorea dabei. Mit der Startnummer 71 geht Kühn als letzter Deutscher in die Loipe.

Die deutschen Starter im Sprint in Antholz:

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