Ruhpolding: Lesser stürmt zum Sieg - Podest für Damen

Ruhpolding (dpa) - Mit einer nervenstarken Glanzleistung hat Erik Lesser alle Kritiker Lügen gestraft hat und mit seinem zweiten Weltcupsieg endlich die viel diskutierte WM-Norm geknackt.

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Der Doppel-Weltmeister setzte sich am Samstag beim Heim-Weltcup in Ruhpolding im spektakulären Massenstart durch und verwandelte mit seinem von den 21 000 Fans euphorisch bejubelten Erfolg die tief verschneite Chiemgau-Arena in ein Tollhaus. „Heute hat alles geklappt“, sagte Lesser, nachdem er zuvor wie bei seinem WM-Sieg mit gekreuzten Unterarmen, dem Bergarbeiter-Gruß, ins Ziel gelaufen war.

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Der Fan des Fußball-Drittligisten FC Erzgebirge Aue feierte damit seinen ersten Weltcupsieg vor heimischer Kulisse und seinen zweiten insgesamt. Er verwies den Franzosen Martin Fourcade und Jewgeni Garanitschew, die beim letzten Schießen - anders als der fehlerfreie Lesser - patzten, auf die Plätze.

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Damit ist auch das leidige Thema WM-Norm, das den zweifachen Weltmeister sichtlich genervt hatte, ad acta gelegt. „Jetzt habe ich euch das gegeben, was ihr wolltet. Ich wusste, dass ich es drauf habe“, meinte der nie um einen Spruch verlegene Thüringer. Während er im Ziel schon jubelte, kam Rekord-Weltmeister Ole Einar Björndalen als Letzter fast sechs Minuten nach ihm ins Ziel.

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„Das war ein absolutes Highlight. Erik, der ein bisschen mit sich gekämpft hat und hart an sich arbeiten musste, hat sich, uns und das ganze Team mit dem Sieg sehr, sehr belohnt“, sagte Bundestrainer Mark Kirchner nach dem vierten Saisonerfolg seiner Männer.

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Der dreimalige Saisonsieger Simon Schempp feierte nach zweiwöchiger Krankheitspause als Sechster ein gutes Comeback. Benedikt Doll wurde 19., Andreas Birnbacher 22. und Arnd Peiffer nach sieben Fehlern nur 29.

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Während Lesser mit einem fehlerfreien Schießen die Grundlage für seinen Sieg legte, hatten zuvor Franziska Hildebrand und Laura Dahlmeier durch Fehler beim letzten Schuss den möglichen Sieg aus der Hand gegeben. Den schnappte sich die Tschechin Gabriela Soukalova. Hildebrand wurde Zweite vor Dahlmeier. Das starke Teamergebnis rundete Maren Hammerschmidt als Fünfte ab.

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„Der letzte Schuss war so ein bisschen husch, husch - und dann war er weg. Da war ich ganz kurz nicht so aufmerksam“, erzählte Hildebrand, die in der Vorwoche den Sprint im bayerischen Biathlon-Mekka gewonnen hatte: „Aber trotzdem ist es wieder eine Podestplatzierung, und das war das Wichtigste dabei.“

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Läuferisch lieferte Hildebrand hinter Dahlmeier die viertbeste Zeit ab. Sie war gut 17 Sekunden schneller als die Weltcup-Gesamtführende Soukalova - der Sieg wäre bei 20 Treffern an sie gegangen. Am Ende fehlten ihr 13,9 Sekunden.

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Auch Dahlmeier hätte mit einem fehlerfreien letzten Schießen sogar nach ganz oben auf das Treppchen springen können, doch auch bei ihr blieb die letzte Scheibe schwarz. „Die Strafrunde nach dem letzten Schuss war das Härteste heute. Aber ich bin zufrieden“, sagte die Doppelsiegerin der Vorwoche, die trotz zwei Strafrunden nur 24,4 Sekunden Rückstand auf die Spitze hatte.

Der Weltcup endet am Sonntag mit der Damenstaffel. Dabei wird Weltmeisterin Franziska Hildebrand geschont. Bundestrainer Gerald Hönig nominierte Vanessa Hinz (17. im Massenstart), Miriam Gössner (16.), Hammerschmidt und Dahlmeier.

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