Magdalena Neuner: „Mit 25 ein ganz neues Leben“

Leogang (dpa) - Biathlon-Star Magdalena Neuner hat einen Tag nach der Rücktrittsankündigung auf einer Pressekonferenz im österreichischen Leogang diese Entscheidung begründet.

Vor den Weltcup-Rennen in Hochfilzen von erklärte die 24-Jährige, dass sie der Gedanke an das Karriere-Ende seit Olympia 2010 begleitet. „So schön es war bei Olympia zu gewinnen, am Ende bist Du nur rumgeschubst worden. Das hat mich zum Nachdenken gebracht“, sagte sie.

Sie haben Ihre Fans über Ihre Homepage von Ihrem Rücktritt informiert. Warum sind Sie diesen ungewöhnlichen Weg gegangen?

Magdalena Neuner: „Mir war es ganz, ganz wichtig, dass ich erst einmal mit eigenen Worten, mit den Worten, die ich mir wirklich lange überlegt habe, meine Entscheidung bekanntgebe. Der Text ist gereift, ist gewachsen. Da ist wirklich viel Herz drin. Und es war mir ganz wichtig, dass dieser Text als erster erscheint. Dass die Leute wissen, wie ich selber darüber denke. Was mich dazu bewogen hat, wie ich mir das Ganze vorstelle.“

Was hat Sie denn dazu bewogen, schon so früh aufhören zu wollen?

Neuner: „Diese Entscheidung ist gereift über längere Zeit. Es ist nicht so, dass ich keinen Bock mehr habe auf Sport. Ich bin erfolgreich damit, etwas Schöneres gibt es gar nicht. Aber ich habe das Gefühl, dass für mich jetzt einfach etwas Neues beginnt. Ich habe alles erreicht in sportlicher Hinsicht, was ich mir erwünscht habe, was ich mir erträumt habe. Ich freue mich unheimlich auf die WM in Ruhpolding, das ist ein absolutes Karriere-Highlight. Man sagt ja immer, man soll dann aufhören, wenn es am Schönsten ist. Für mich ist es vom Bauch raus, aus dem Herzen, der richtige Moment. Ich bin zwar noch jung, aber das ist auch schön für mich. Ich kann mit 25 ein ganz neues Leben beginnen. Noch einmal ganz von vorne anfangen. Und da freue ich mich unheimlich drauf.“

Wann haben Sie denn das erste Mal ans Aufhören gedacht?

Neuner: „Ich habe schon das erste Mal über das Aufhören nachgedacht nach Olympia. Da habe ich das erste Mal im Frühjahr den Gedanken gehabt, Mensch willst du das überhaupt noch? Das Drumherum war nicht so, wie ich es mir erträumt und gewünscht habe. Ich habe immer gedacht, bei Olympia steht absolut der Sportler im Vordergrund, da geht es um diesen Spirit, dieses Zusammenkommen. So schön es war bei Olympia zu gewinnen, am Ende bist Du nur rumgeschubst worden. Das hat mich zum Nachdenken gebracht. Für mich war dann irgendwo der Gedanke da, will ich das noch einmal mitmachen, will ich Sotschi mitnehmen? Und da war für mich das Gefühl, das möchte ich nicht. Einmal hat gereicht.“

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