Knapp vorbei: Henkel Zweite, Neuner Dritte

Ruhpolding (dpa) - Andrea Henkel Zweite, Magdalena Neuner Dritte: Nur hauchdünn haben die deutschen Biathletinnen den zweiten Saison-Sieg im Weltcup verpasst. Der mit dem Gewehr ganz genau zielenden Henkel fehlten im Sprintrennen in Ruhpolding 1,1 Sekunden auf Siegerin Tora Berger.

Neuner verfehlte den allerletzten Schuss, musste in die Strafrunde und war nach den 7,5 Kilometern 15,8 Sekunden langsamer als die Norwegerin. „Ich habe mich so über mich selbst geärgert, denn ich habe mich so sicher gefühlt. Ich habe um jeden Schuss gekämpft. Es ist ärgerlich“, sagte Neuner. Die zweimalige Olympiasiegerin durfte sich aber erneut über die beste Laufzeit freuen und war auch ansonsten zufrieden. „Mit einem Podestplatz braucht man wirklich nicht enttäuscht zu sein. Ich freu mich drüber“, sagte sie.

Wie gut die deutschen Biathletinnen auf Skiern unterwegs sind, zeigt die Tatsache, dass direkt hinter Neuner in Miriam Gössner (17./3 Fehler) und Henkel zwei weitere „Mädels“ der Bundestrainer Gerald Hönig und Ricco Groß in dieser Statistik platziert waren. Dann erst kam Berger.

Bis zur letzten Abfahrt lag die 33-jährige Henkel noch vor der Norwegerin, doch dann fehlte das letzte Quäntchen. So konnte Berger einen Tag nach ihrem Bruder Lars ebenfalls einen Sprintsieg im Biathlon-Mekka feiern. Bei ihr war die Uhr bei 20:33,3 Minuten stehen geblieben. „Der Sieg meines Bruders hat mich beflügelt. Ich wollte es ihm nachmachen“, sage sie.

„Ich habe den ersten Platz auf der Abfahrt verloren. Dabei hatte ich das Gefühl, es besser gemacht zu haben als am Donnerstag. Deshalb waren es diesmal vielleicht nur 1,1 statt 14 Sekunden“, sagte Henkel. Wie im Einzel-Wettkampf als sie mit größerem Rückstand Zweite hinter Olga Saizewa geworden war, räumte die zweimalige Olympiasiegerin auch im Sprint alle Scheiben ab.

Mit einem ganz knappen Vorsprung hatte sich Henkel dann auf den Weg gemacht. „Komm Andrea, auf geht's“, munterte Groß vor dem letzten Anstieg auf. Die dienstälteste deutsche Biathletin gab alles, doch nach der schweren Abfahrt reichte es nicht zum 19. Weltcup-Sieg. „So ist das halt im Biathlon“, sagte sie und lächelte dabei. Mit vier Podestplätzen in den vergangenen vier Rennen darf sie auch zufrieden sein. Zumal die Abfahrt bei der Weltmeisterschaft im nächsten Jahr entschärft wird. „Darüber bin ich sehr froh“, sagte Henkel.

In der Verfolgung am Sonntag wollen die deutschen Skijägerinnen nun angreifen. „Ich versuche mich auf das Schießen zu konzentrieren, das wird das A und O sein“, sagte Neuner. In der vergangenen Woche beim Sprint in Oberhof war sie Zweite gewesen, Henkel hatte Rang drei belegt. Im Männer-Rennen hat auch der dreimalige Olympiasieger Michael Greis eine gute Ausgangsposition.

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