Hönig und Kirchner: „Podestplätze angreifen“

Oslo (dpa) - Die deutschen Biathleten gehören bei den Weltmeisterschaften von Donnerstag bis zum 13. März in Oslo zu den Medaillenanwärtern. Nach zwölf Saisonsiegen und insgesamt 31 Podestplätzen wäre Understatement auch fehl am Platze.

Hönig und Kirchner: „Podestplätze angreifen“
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„Wir wollen in jedem Rennen die Podestplätze angreifen“, sagten unisono die beiden Bundestrainer Gerald Hönig und Mark Kirchner im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Sind Sie mit der WM-Vorbereitung zufrieden?

Hönig:Mit der unterschiedlichen Ausgangsposition und der individuellen Planung, mit der wir in die WM-Vorbereitung gegangen sind, sind wir sehr zufrieden. Wir haben versucht, im Training noch mal ein paar Akzente zu setzen, aber auch Freude und Spaß in den Mittelpunkt zu rücken sowie viele regenerative Einheiten zu machen, damit alle mit vollen Akkus nach Oslo reisen.

Kirchner: Ich bin erstmal insoweit zufrieden, dass alle wieder gesund sind, speziell Simon Schempp nach seiner Bronchitis und Arnd Peiffer nach seinem schweren Sturz. Sehr positiv ist, dass beide ganz normal im Training drin sind und keine Nachwirkungen mehr haben. Wir hoffen, dass das auch in den zwei Wochen so bleibt und alle möglichst ihre optimale Leistung in Oslo abrufen können.

Was ist in Oslo drin für die deutschen Biathleten?

Kirchner: Es wird wie immer sehr, sehr schwer in die Top Ten zu laufen und das Podium anzugreifen. Aber alle haben in irgendeiner Form ja schon gezeigt, dass sie dazu in der Lage sind. Mehrere haben es auf der Pfanne, das Ding auch zur Weltmeisterschaft reißen zu können und auf dem Podium zu stehen. Unser Ziel wird es sein, in jedem Rennen anzugreifen und das eine oder andere Podium zu holen.

Ist es bei den Damen einfacher?

Hönig:Wir brauchen uns nach den bisherigen Ergebnissen und denen aus der Vorsaison nicht mit Mittelmaß zufriedengeben. Und wir stellen uns der Erwartungshaltung, die bei uns, im Verband und bei den Fans da ist. Wir streben annähernd die Ergebnissen vom letzten Jahr an und wollen in jedem Rennen um die vorderen Position mitkämpfen. Ich wäre aber auch mit einer Einzel- und einer Staffelmedaille zufrieden.

Im Vorjahr gab es zweimal Gold. Wären Sie mit einer Einzel- und einer Staffelmedaille auch diesmal zufrieden?

Kirchner: Nach der guten Saison wollen wir unsere Zielstellung nicht niedriger schrauben. Zwei Einzelmedaillen und eine Staffelmedaille - das sollte schon unser Ziel sein. Und auch in der Mixed-Staffel muss unser Anspruch eine Medaille sein.

Und Sie Herr Hönig, muss es auch mehr sein als Staffel-Gold und zweimal Einzel-Silber?

Hönig: Nein. Im Gegenteil. Ich glaube, im letzten Jahr ist vieles sehr gut gelaufen für uns. Es war auch aus einer ganz anderen Situation heraus. Keiner hat der Mannschaft im letzten Jahr diese Ergebnisse zugetraut. Es war eine gewisse Unbekümmertheit da, dieses Jahr ist die Situation eine grundsätzlich andere. Das wirkt sich natürlich auf die Psyche aus. Eine gewisse Erwartungshaltung ist bei jedem von uns da. Das ist ein riesen Unterschied zum letzten Jahr.

Ist der höhere Druck in der Mannschaft zu spüren?

Hönig: Den spürt man definitiv. Je näher die WM rückt, desto mehr Anspannung ist da. Wir müssen auch aufpassen, dass die Athletinnen nicht zu fest, zu selbstkritisch werden. Wir bewegen uns nach wie vor in einem Bereich, wo auch mal ein Fehler passieren darf. Wir müssen das gesunde Mittel finden zwischen Konzentration und Zielstrebigkeit und uns auch den Schuss Lockerheit bewahren, der uns voriges Jahr in der einer oder anderen Situation so stark gemacht hat.

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