Domratschewa-Goldschmied Siebert: Wie ein Vater

Ruhpolding (dpa) - 33 Jahre danach hat sich Biathlon-Trainer Klaus Siebert über Gold für Darja Domratschewa beinahe noch mehr gefreut als über seinen eigenen Einzel-Sieg 1979 bei der WM-Premiere in Ruhpolding.

„Dieser WM-Titel ist der Lohn für unsere harte Arbeit. Das haben wir uns verdient“, sagte der 56-Jährige. „Er ist mein Held, er ist der beste Coach, aber in erster Linie ein toller Mensch, er ist wie ein zweiter Vater für mich“, sagte Darja Domratschewa, die Neuner-Bezwingerin aus Weißrussland, über den Altenberger. Domratschewa hatte früh ihren leiblichen Vater verloren.

Siebert ist als Trainer schon in der Welt herumgekommen. Ricco Groß hat er betreut, Nationaltrainer in Österreich war er, in China - und nun ist er in Weißrussland gelandet. Domratschewas WM-Titel war etwas ganz Besonderes für den Sachsen, der gegen Krebs kämpfen musste. Im Dezember 2010 wurde Siebert das erste Mal operiert, im Februar 2011 musste er sich einem zweiten Eingriff unterziehen. Dazwischen und danach folgten Chemotherapien. Mit seinem Team hat er auch in dieser schweren Zeit Kontakt gehalten und war im Mai zur Vorbereitung wieder da. „Alle Schwierigkeiten machen uns stärker und lassen uns noch mehr zusammen wachsen und uns gegenseitig helfen“, meinte Siebert.

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