Die Kampfansage von Greis: „Komme zurück“

Chanty-Mansijsk (dpa) - Auch nach seinem WM-Waterloo in Sibirien gab sich Michael Greis kämpferisch. „Ich werde mich anstrengen und komme auf alle Fälle in Ruhpolding 2012 zurück“, kündigte der dreimalige Olympiasieger nach der WM in Chanty-Mansijsk an.

Die Heim-WM im nächsten Jahr könnte die letzte Station seiner Sport-Karriere werden. Dort will der Biathlon-Altmeister einen versöhnlichen Abschluss finden.

Statt mit seinem neuen, alten Trainer Fritz Fischer in seiner elften Weltcup-Saison wieder durchzustarten, gab es für den mittlerweile schon 34 Jahre alten Skijäger trotz der Silber-Medaille im Mixed nichts zu feiern. Der Allgäuer verballerte das sicher geglaubte Edelmetall in der Männer-Staffel - und das in Reichweite liegende Gold beim WM-Auftakt mit der Mixed-Staffel.

„Natürlich war das Staffelrennen ein Wermutstropfen. Aber der Michi hat schon soviel gewonnen und soviel für die Mannschaft erreicht, dass ihm sicherlich keiner einen Vorwurf machen wird“, erklärte Thomas Pfüller, der Sportdirektor der Deutschen Skiverbandes (DSV). Doch auch in den Einzel-Rennen ging für Greis mit den Plätzen 9, 11, 7 und 20 nicht viel. „Die Medaille war schön, aber alles in allem war es relativ zäh vom läuferischen her“, sagte Greis.

Der als Material-Tüftler bekannte Greis suchte nach Erklärungen. „Ich denke, dass mir in Chanty der Schnee, das Ganze nicht so liegt. Wenn ich das Revue passieren lasse, dann hält das definitiv nicht mit Hochfilzen, Oberhof, Ruhpolding und Antholz mit, da hatte ich bisher meine besten Ergebnisse“, sagte Greis. In diesem Winter hatte er dort zwei seiner Top drei Plätze in diesem Winter geschafft.

Auch wenn Greis die eigenen Erwartungen nicht erfüllte - die Skijäger sind im Aufwind. „Nach den ernüchternden Ergebnissen bei Olympia haben wir in diesem Jahr einen deutlichen Schritt nach vorne getan. Der Umbruch in der Mannschaft ist uns gut gelungen. Mit Arnd Peiffer als Weltmeister haben wir einen absoluten Top-Mann in der Weltspitze mit gerade einmal 23 Jahren“, sagte Pfüller. Auch im deutschen Team hat also die Jugend das Kommando übernommen. „Das ist ein internationaler Trend“, sagte Männer-Bundestrainer Mark Kichner.

Fünf Jahre nach den tollen Olympia-Tagen von Turin mit dem Gewinn von gleich drei Goldmedaillen hat Greis wohl den Höhepunkt seiner Leistungsfähigkeit überschritten. Auf seinen zwölften Weltcup-Sieg in einem Einzelrennen wartet Deutschlands bekanntester Biathlet schon seit zweieinhalb Jahren.

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