Birnbacher: Vom Sensibelchen zum Siegläufer

Antholz (dpa) - Andreas Birnbacher hat gelernt, zu siegen. Und so gab es nach dem dritten Saison-Erfolg des Biathleten auch ein dickes Lob vom Chef für die „sehr gute Kopfarbeit“.

Birnbacher zeigte beim Weltcup in Antholz eine taktische Meisterleistung und holte sich nach überlegtem Rennen dank eines furiosen Zielsprints mit hauchdünnem Vorsprung den Sieg im Massenstart. „Der Wille allein“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang, „reicht bei so einem starken Feld nicht. Da muss man schon im Kopf überlegen, was man macht und wann man was macht. Das war für ihn die Bestätigung, dass er auch dazu in der Lage ist. Manchmal ist er so ein Sensibelchen gewesen, der Fehler gemacht hat, die eigentlich unnütz waren“, sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang.

„Das Aha-Erlebnis“, sagte Birnbacher später, habe schon Ende der letzten Saison stattgefunden. Da feierte der 30-Jährige seinen ersten Weltcup-Sieg. „Da habe ich gemerkt, ich kann mithalten. Das“, so der Oberbayer, „hat mir sehr viel Selbstvertrauen gegeben über den Sommer.“

Die Früchte erntet der Schlechinger in diesem Winter. In der Verfolgung (Hochfilzen) und nun zum zweiten Mal im Massenstart stand er in dieser Saison schon ganz oben auf dem Podest. In der Weltcup-Gesamtwertung ist „Birnei“ Dritter hinter dem Franzosen Martin Fourcade und dem Norweger Emil Hegle Svendsen.

„Ich habe mich“, beschreibt Birnbacher sein Erfolgsrezept, „darauf besonnen, dass Biathlon das ist, was mir Spaß macht, was ich als kleines Kind schon machen und wo ich erfolgreich sein wollte. Mir macht es noch wahnsinnig Spaß. Und wenn man gut ist, macht es noch mehr Spaß.“

Spaß will Birnbacher nun auch bei der Heim-WM im März in Ruhpolding haben. „Wenn ich in guter Form bin, habe ich die Chance.“ Aber, so sagt er, es sei noch lange hin, bis die WM beginne. Und da könne noch viel passieren. Seit der vergangenen Saison baut Birnbacher auch auf die Hilfe eines Mentaltrainers: „Es bringt mir schon einiges.“ Auch im Training wurde Dinge verändert. „Kleinigkeiten“, sagt der Biathlet. So habe man etwa an der Spritzigkeit gearbeitet.

Für die Bundestrainer Mark Kirchner und Fritz Fischer gab es nach dem Sieg in Antholz denn auch ein dickes Lob. „Da haben der Mark und der Fritz einfach einen Superjob gemacht. Die haben einen älteren Athleten, der schon eingeschossen war auf ein gewisses Training, davon überzeugt, dass man mal etwas anderes macht. Das hat mir sehr gut getan.“

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