Biathlon-Staffel: Henkel kehrt zurück, Gössners Wunsch

Ruhpolding (dpa) - Vor gut einem Jahr jubelten die deutschen Biathletinnen bei der Weltmeisterschaft in Ruhpolding noch mit Magdalena Neuner über den Titel. Auch ohne die Rekordweltmeisterin wollen die Skijägerinnen beim Weltcup im Chiemgau wieder ganz nach oben auf das Podest.

Ob sich Miriam Gössners großer Wunsch beim zweiten und letzten Biathlon-Heimweltcup erfüllt, wird sich erst in den nächsten Tagen zeigen. „Wenn das Wetter vielleicht nicht ganz so schlecht wird wie letzte Woche, hätte ich ehrlich gesagt auch nichts dagegen“, teilte die Garmischerin vor den Ruhpoldinger Rennen mit. Natürlich hat die 22-Jährige vom Nebel-Festival aus Oberhof auch sportliche Wünsche ins Chiemgau mitgebracht. „Es wäre natürlich schön, wenn wir am Mittwoch in der Staffel auch gleich wieder auf das Podest laufen könnten.“

Im Oberhofer Schmuddelwetter war die deutsche Damen-Staffel ohne die erkrankte Andrea Henkel auf Platz drei gelaufen. Am Mittwoch, beim dritten Team-Rennen der Saison, ist die achtmalige Weltmeisterin als Schlussläuferin wieder dabei. Nadine Horchler wurde als Startläuferin nominiert, Tina Bachmann auf die Position drei versetzt, nur Miriam Gössner blieb auf ihrer Stammposition zwei. „Wir müssen auch einmal andere Möglichkeiten ausprobieren“, sagte Bundestrainer Gerald Hönig. Am Ende soll der erste Staffel-Sieg der Saison stehen, so wie vor gut einem Jahr beim umjubelten WM-Triumph der deutschen Skijägerinnen im Ruhpoldinger Stadion.

Damals war Magdalena Neuner noch dabei, die nach ihrem Rücktritt erstmals als Gast zu einer Weltcup-Veranstaltung kommen wird. Tina Bachmann, Miriam Gössner und Andrea Henkel schenkten der Wallgauerin sozusagen zum Abschied den WM-Titel, denn Neuner musste im WM-Rennen in die Strafrunde. „Sie hat schon so viele Staffeln für uns gewonnen, heute haben es eben die anderen für sie gewonnen“, freute sich Bundestrainer Uwe Müssiggang seinerzeit. „Das macht uns viel Mut für die Zukunft.“

Trotzdem lastet der Schatten der Rekordweltmeisterin auf dem deutschen Damen-Team. „Sie hat uns riesengroße Fußstapfen hinterlassen“, sagte Miriam Gössner. „Es wurde immer alles daran festgemacht, dass die Lena aufgehört hat und diese Mannschaft so schlecht ist. Ich glaube, da hat man ihr Unrecht getan“, sagt Hönig. Der Bundestrainer verweist darauf, dass die Damen-Staffel in den vergangenen beiden Jahren den WM-Titel geholt hat. Und Bachmann, Gössner und Henkel sind ja noch dabei.

Beim letzten Heim-Weltcup dieser Saison wollen die Skijäger ihre Klasse zeigen. „Es ist einfach etwas Besonderes, vor so vielen begeisterten Zuschauern zu laufen. In Ruhpolding kommt es mehr als in anderen Weltcups auf ein gutes Schießergebnis an. Die Trefferquote ist da im Durchschnitt immer deutlich höher. Man kann also nicht unbedingt darauf vertrauen, dass die anderen danebenschießen“, sagt Andrea Henkel.

Auch Gössner, in diesem Winter bereits mit zwei Siegen dekoriert, gibt sich optimistisch. „Fünf Fehler sind mir wirklich schon lange nicht mehr passiert. Und dass mir dann auch noch in der dritten Runde der Ski gebrochen ist, war noch das i-Tüpfelchen“, sagte sie. „Aber trotzdem war Oberhof definitiv eine tolle Weltcupwoche für mich. Da kann man so ein Missgeschick viel lockerer sehen. Am Sonntagabend war das für mich schon wieder abgehakt. Ich weiß, was ich kann und das versuche ich in Ruhpolding wieder zu zeigen“, fügte Gössner hinzu. Übrigens: Auch das Wetter zeigte sich am Dienstag in Ruhpolding von der besseren Seite.

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