Biathleten starten mit Frau-Mann-Staffel

Nove Mesto (dpa) - Massenstart, Verfolgung und die Staffeln sind im Biathlon die Highlights bei Fans und Athleten. Denn der Kampf im direkten Duell fasziniert. Der Weltverband führt nun die Single-Mixed-Staffel ein und will damit auch kleineren Nationen eine Chance geben.

Biathleten starten mit Frau-Mann-Staffel
Foto: dpa

Erik Lesser freut sich auf die neue Biathlon-Mischung. „Grundsätzlich mag ich solche Wettkampfformen“, sagt der Olympia-Zweite im Einzel und ist sich mit Blick auf die Weltcup-Premiere der neuen Single-Mixed-Staffel sicher: „Für die Zuschauer wird es sicher ein Spektakel und für uns Sportler ein noch höheres Niveau. Dadurch, dass sehr viele Nationen mindestens einen guten Mann und eine gute Frau im Team haben, haben noch mehr Mannschaften die Chance, ganz nach vorne zu laufen. Das verspricht viel Spannung“, meint der 26-Jährige.

Für Deutschland bestreiten die zweifache Junioren-Weltmeisterin Luise Kummer und der Olympia-Zweite Erik Lesser die Premiere. Bei der einfachen gemischten Staffel läuft die Frau eine Gesamtstrecke von sechs Kilometern, ihr Teamkollege 7,5 Kilometer.

In Nove Mesto wird diese neue Wettkampf-Form auf die Bühne gebracht, mit der TV-Quoten generiert und Geld verdient werden soll. Die Premiere für Deutschland bestreitet Lesser zusammen mit der zweifachen Junioren-Weltmeisterin Luise Kummer. „Die Athleten laufen auf einer kurzen Strecke, es wird oft geschossen, vergleichbar mit Schalke“, sagt Damen-Bundestrainer Gerald Hönig. „Das ist attraktiv für das Publikum. Ob die Wettkampfform aber eine Zukunft mit einem festen Platz im IBU-Kalender hat, bleibt abzuwarten.“

Mit nur drei Gegenstimmen wurde die Single-Mixed-Relay beim letzten Kongress des Biathlon-Weltverbandes IBU für Nove Mesto ins Programm gehievt. Wie es damit weitergeht, ist offen. „Dies zu bestimmen ist grundsätzlich im Frühjahr Sache des IBU-Vorstandes nach Auswertung der Erfahrungen dieser Woche und nach Konsultation des Technischen Komitees“, erklärte Renndirektor Nunar Borut. Die IBU will mit dem zusätzlichen Mannschaftswettkampf auch Nationen, die nur einen guten Herren und eine gute Damen aufbieten können und damit in der Mixed-Staffel (vier Athleten) oft chancenlos sind, eine Möglichkeit auf vordere Platzierungen bieten.

Bei den ersten Weltmeisterschaften 1958 im österreichischen Saalfelden, wo lediglich 25 Männer aus sieben Nationen am Start waren, bestand das Wettkampfprogramm nur aus dem Einzel über 20 Kilometer. Seitdem hat die IBU - auch angesichts der wachsenden Beliebtheit des Biathlon-Sports - nach spannenden Wettkampfformen gesucht und sie mit dem Massenstart, der Verfolgung und der Mixed-Staffel gefunden.

Die Fans möchten den Kampf Mann gegen Mann oder Frau gegen Frau sehen. Der klassische Einzelwettbewerb, den die Athleten wegen der Tradition und dem Fokus auf das Schießen unbedingt behalten wollen, zieht dagegen nur wenig. Zu lange ist nicht klar, wer gewinnt. Packende Sprints und Schießduelle gibt es nicht.

Bei der einfachen gemischten Staffel läuft die Frau eine Gesamtstrecke von sechs Kilometern, ihr Teamkollege 7,5 Kilometer. Das verspricht einen attraktiven Biathlonwettkampf, da die Runden kurz sind und jeweils viermal geschossen wird, glaubt die IBU. Die Länge des Wettkampfs wurde mit höchstens 45 Minuten berechnet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort