Weihnachten: Löw geht kicken, Höfl-Riesch sucht Ruhe

Berlin (dpa) - Endlich Ruhe. Endlich einmal nur ein wenig Fußball zocken - ohne große Diskussionen, ohne Strategiedebatten. Bundestrainer Joachim Löw hat ganz klare Vorstellungen für sein Weihnachtsfest.

„Weihnachten ist immer eine schöne Zeit. Ich bin die Feiertage und Silvester zu Hause. Ein bisschen Kicken mit Freunden, Kino, gutes Essen - Sauerbraten und Rotwein“, fasst er seine Pläne zusammen. So entspannt geht es nicht bei allen deutschen Sportstars zu - Handballer, Eishockeyspieler und Basketballer gehen auf Punktejagd.

Stress ist im Hause Löw zwischen den Jahren ein Fremdwort. Der Bundestrainer hat sich vorgenommen, „ein wenig Ruhe zu haben und Dinge zu machen, für die man sonst nicht die Zeit hat“. Der 52-Jährige wünscht sich zudem: „Dass die Menschen respektvoll miteinander umgehen. Dass die, die es können, Kinder unterstützen, denen es nicht so gut geht.“

Für solch besinnliche Gedanken zum Fest der Liebe bleibt beispielsweise den Handballern kaum Zeit. Kurz vor Weihnachten steht der 18. Spieltag an - und schon am 2. Weihnachtsfeiertag geht es weiter, unter anderem mit dem Nord-Klassiker SG Flensburg-Handewitt gegen THW Kiel. Einer der Protagonisten ist der Flensburger Holger Glandorf, der eine „ganz klassische Familienfeier“ plant.

Wurst und Kartoffelsalat kommt dabei aber nicht auf den Tisch - der Rückraumspieler setzt auf einen Braten. „Aber was genau, da müssen wir uns noch einmal unterhalten. Aber keine Ente“, meint der Nationalspieler. „Das Ding ist, wir spielen am 23. abends in Essen und kommen erst Heiligabend früh wieder hier an. Da ist natürlich nicht so viel Zeit für Vorbereitungen.“ Schon am ersten Weihnachtsfeiertag beginnt zudem die Vorbereitung auf das Kiel-Spiel.

Ähnlich sieht es bei Spielern der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) aus. Eine Pause zwischen Weihnachten und Silvester ist im Spielplan nicht vorgesehen - ganz im Gegenteil: Der deutsche Eishockey-Meister, die Eisbären Berlin, absolviert zwischen dem 23. und 30. Dezember gleich vier Spiele. Besinnlichkeit und Ruhe - das sieht anders aus.

Auch die deutschen Basketball-Clubs in der Euroleague, die Brose Baskets aus Bamberg und ALBA Berlin, sind gefordert. „Wir haben ein großes Spiel gegen Madrid im Visier, da wird volles Rohr durchgezogen“, betont Berlins Geschäftsführer Marco Baldi angesichts des Kracherauftakts in der Königsklassen-Zwischenrunde bei Real am 27. Dezember, „es gibt Heiligabend bei der Familie, und das war's.“

Familie pur steht auf dem Wunschzettel von Ski-Rennläuferin Maria Höfl-Riesch ganz oben. „Ich versuche, die zwei, drei Tage da völlig abzuschalten und im Kreise meiner Liebsten, im Kreise meiner Familie zu genießen und einfach Kraft zu tanken für die doch noch sehr lange, anstrengende Saison“, sagte die zweimalige Olympiasiegerin. Ihr nächstes Rennen ist ein Riesenslalom am 28. Dezember im österreichischen Semmering - Termindruck zwischen den Feiertagen.

Das deutsche Traum-Schwimmpaar Britta Steffen und Paul Biedermann zieht es zwischen Weihnachten und Neujahr auf die Trauminsel La Réunion vor der afrikanischen Küste. Dort nehmen beide an einem internationalen Meeting teil und werden Silvester feiern. Zuvor ist bei den beiden zu Weihnachten Familienzeit angesagt.

Der Speiseplan steht bereits. Heiligabend wird Kartoffelsalat mit Würstchen gereicht. „Obwohl ich das gar nicht so sehr mag“, sagte Steffen mit einem Grinsen. Dem folgt am ersten Weihnachtsfeiertag eine Ente, am zweiten kommen dann die guten Rouladen auf den Tisch - bevor wieder trainiert wird.

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