Wasserballer EM-Fünfte - Rangelei mit Griechen

Eindhoven (dpa) - Die deutschen Wasserballer haben die Europameisterschaft in Eindhoven auf Platz fünf beendet. Durch das 9:6 (1:2, 2:1, 3:2, 3:1) gegen Griechenland erreichte das Team von Hagen Stamm die beste EM-Platzierung seit 17 Jahren.

Damals holte Deutschland in Wien die Bronzemedaille.

Nach der Partie spielten sich unschöne Szenen ab. Nachdem Marko Stamm in allerletzter Spielsekunde noch durch den Kopfstoß eines griechischen Gegenspielers attackiert wurde, kam es zu einer Rangelei aller Spieler beider Mannschaften im Wasser. Trainer und Schiedsrichter mussten schlichten.

„Wir sind nicht beim Boxen“, kommentierte Bundestrainer Stamm verärgert und beschwerte sich mit deutlichen Worten bei den Spielbeobachtern des Europäischen Schwimm-Verbandes LEN. „So machen wir unseren Sport kaputt“, klagte er. Sein Sohn als Ziel der Attacke nahm es dagegen gelassen. „Die Griechen können eben nicht verlieren“, meinte Marko Stamm.

Nach anfänglichem Rückstand sorgte zu Beginn des dritten Spielabschnitts der Duisburger Sven Rößing mit seinem zweiten von insgesamt drei Treffern zum 4:3-Zwischenstand für die Wende. „Unser Hauptziel war das Erreichen des Qualifikationsturniers für Olympia“, sagte Hagen Stamm. In Edmonton werden vom 1. bis 8. April vier Tickets für die Spiele in London vergeben. Zudem hat sich die Mannschaft auf direktem Weg für die nächste EM 2014 in Budapest qualifiziert. Einmal mehr machte Torhüter Alexander Tchigir bei seiner zehnten und letzten EM zahlreiche Chancen des Gegners zunichte und hielt unter anderem einen Fünf-Meter-Strafwurf.

Titelverteidiger Kroatien enttäuschte auf der ganzen Linie und beendete das Turnier nach einem 16:4 über Gastgeber Niederlande auf dem neunten Rang. Dies bedeutete die schlechteste EM-Platzierung in der Geschichte der Wasserball-Hochburg vom Balkan. Dagegen greifen zwei anderen Landesteile des ehemaligen Jugoslawien am Sonntag nach dem Titel. Vize-Weltmeister Serbien trifft dabei in einer Neuauflage des Endspiels von 2008 in Malaga auf den damaligen Titelträger Montenegro.

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