Wasserball-WM: Stahlbad für Wasser-Nixen

Zerrissene Badeanzüge, blanke Brüste, Kratzspuren – Frauen-Wasserball ist ein raues Geschäft. Bei der WM in Melbourne werden auch deutsche Spielerinnen den Kampf aufnehmen.

<strong>Düsseldorf. Sie tragen einen Mundschutz und Schutzkappen für die Ohren. Sie testen immer wieder die Reißfestigkeit der Badeanzüge, die beim Zerren und Ziehen im Kampf um den Ball nicht selten kaputt gehen. Ab und zu blitzen sogar blanke Brüste auf. Nicht selten verlassen Spielerinnen das Becken mit Kratzspuren am Körper. Denn der Wasserballsport ist ein hartes Geschäft, ein Stahlbad für Wasser-Nixen. Die Spielzeit von viermal acht Minuten ist ebenso kraftraubend wie die ständigen Zweikämpfe, die über und unter Wasser geführt werden.

Bochum und Uerdingen stellen den Kern der deutschen Mannschaft

Dieser Herausforderung werden sich die deutschen Wasserballerinnen auch bei der Weltmeisterschaft in Melbourne stellen, die am Montag mit den Vorrundenspielen beginnt. Dort sind Serbien, Japan und Olympiasieger Italien (siehe Kasten) die Gegner. Bundestrainer Bernd Seidensticker will nach den Überkreuzspielen in der Zwischenrunde mit seinem Team das Viertelfinale erreichen. Dort standen die deutschen Damen schon bei der WM 2005 im kanadischen Montreal, die sie nach der 4:10-Niederlage gegen den späteren Weltmeister Ungarn auf Rang acht beendeten.

Unterm Strich steht diese Platzierung für den sportlichen Aufwärtstrend einer Randsportart, die vor allem im Westen ihre Anhänger findet. Serien-Meister SV Blau-Weiß Bochum und der SV Bayer 08 Uerdingen stellen das Gros der Nationalspielerinnen, die schon bei der WM 2003 in Barcelona dabei waren und damals Platz zehn belegt hatten.

Momentan spielt sich das Team beim "Southern Cross Cup" in Neuseeland für die WM ein. Und das gelingt schon ganz gut. Denn mit einem 17:10-Erfolg gegen Großbritannien wurde der Finaleinzug perfekt gemacht. Im Endspiel wartet allerdings Rekord-Europameister Niederlande, gegen den es zuvor eine 10:13-Niederlage gegeben hatte.

Aufgebot Katrin Dierolf, Carmen Gelse, Monika Kruszona, Nadine Kunz, Lina Rohe, Ariane Rump (alle SV Blau-Weiß Bochum), Claudia Blomenkamp, Linda Gerritsen, Theresa Klein, Nina Wengst (alle SV Bayer 08 Uerdingen), Simone Budde (PSV Eindhoven/Niederlande), Claudia Schönitz (SV Gronau 1910), Mandy Zöllner (Hannoverscher SV).

Ersatz Sandra Schilling (Berlin), Mareike Kreuzner (Wuppertal), Hannah Hanholz (Bochum)

Spielplan Deutschland - Serbien (20. März), Japan - Deutschland (22. März), Deutschland - Italien (24. März); Überkreuzspiele mit anderen Gruppen (26. März), Viertelfinale (28. März)

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