WADA kritisiert IOC für Umgang mit Doping-Nachtests

Köln (dpa) - Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) für den ihrer Auffassung nach unzureichenden Umgang mit Nachtests der Dopingproben der Spiele von Athen 2004 kritisiert.

„Warum behältst du die Proben acht Jahre, wenn du sie dann nicht richtig nachtestest? Dann kannst du sie auch gleich wegschmeißen und sparst Zeit und Lagerung“, sagte WADA-Präsident John Fahey der ARD-Sportschau und der WDR-Sendung sport inside.

Erst kurz vor Ablauf der Frist von acht Jahren hatte das IOC rund 110 der knapp 3700 eingelagerten Dopingproben der Athen-Spiele nachgetestet, in mindestens fünf Fällen mit positivem Testergebnis auf anabole Steroide, so eine WDR-Mitteilung.

„Wir haben ganz klar eine Chance vertan. Ich hätte gehofft, dass fünf positive Nachtests das IOC dazu motiviert hätten, in seinem Kampf gegen Doping mehr nachzutesten. Das ist doch nicht die Null-Toleranz-Politik, die das IOC immer propagiert“, kommentierte IOC-Mitglied Richard Pound, von 1999 bis 2007 WADA-Chef.

Bei den fünf positiv getesteten Athleten, die Ende dieser Woche in Lausanne vom IOC angehört werden sollen, soll es sich nach Informationen der Sportschau und von sport inside um osteuropäische Medaillengewinner der Athen-Spiele handeln. Alle fünf bestritten in einer Stellungnahme die Einnahme verbotener Substanzen.

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