Titelkampf in Baku Volleyballerinnen mit Niederlage ins EM-Achtelfinale

Baku (dpa) - Die kämpferischen deutschen Volleyballerinnen haben ihr letztes Gruppenspiel bei der EM verloren und damit den direkten Einzug ins Viertelfinale klar verpasst.

Titelkampf in Baku: Volleyballerinnen mit Niederlage ins EM-Achtelfinale
Foto: dpa

Trotz einer verheißungsvollen Anfangsphase musste sich die Mannschaft von Bundestrainer Felix Koslowski in Baku dem angriffsstarken Co-Gastgeber Aserbaidschan mit 1:3 (25:19, 19:25, 18:25, 18:25) geschlagen geben. Punktbeste Deutsche vor 3400 Zuschauern war erneut Diagonalangreiferin Louisa Lippmann mit 26 Zählern.

Der EM-Fünfte von 2015 bekommt es bei der Endrunde in Georgien und Aserbaidschan nun als Dritter von Gruppe A im Achtelfinale am Mittwoch mit Bulgarien zu tun. Nur als Gruppensieger hätte sich Deutschland direkt für die Runde der besten acht Teams qualifiziert. Das vor der Endrunde ausgegebene Minimalziel für die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) ist das Viertelfinale.

„Wir sind Vollgas drauf los, die waren das mit unserer Schnelligkeit und Präzision gar nicht gewohnt“, meinte Libera Lenka Dürr zur Anfangsphase. „Dann haben sie sich darauf eingestellt und haben sich ins Spiel reingefuchst. Ihnen hat dann sicher auch das Publikum geholfen.“ Am Ende habe „ein bisschen die Erfahrung“ gefehlt.

Koslowski erkannte ebenfalls, dass seinem Team mit sieben EM-Novizen hier und da in den brenzligen Situationen „noch die Erfahrung fehlt, die richtige Entscheidung zu treffen“.

Koslowski vertraute diesmal zu Beginn Spielführerin Maren Fromm sowie Jennifer Geerties (Außenangriff), Denise Hanke (Zuspiel), Lippmann (Diagonalangriff), Marie Schölzel (Mittelblock) und Libera Dürr. Einen Stotterstart wie noch beim wechselhaften 3:1 gegen Ungarn leisteten sich die Deutschen diesmal nicht.

Und das obwohl die kurze Anreise in die National Gymnastics Arena nicht ohne Hindernisse ablief. Erst musste der deutsche Bus auf den vornewegfahrenden aserbaidschanischen Tross warten, anschließend zog sich die Kontrolle beim Einlass wegen eines technischen Defekts hin.

Von all dem war zunächst nichts zu spüren. Fromm & Co. spielten hochkonzentriert und setzten den Weltranglisten-24. mit mutigen Aufschlägen unter Druck. Der Lohn war ein verdientes 16:11. Während die beiden Spitzen-Außenangreiferinnen Natalia Mammadowa und Polima Rahimowa erst blass blieben, spielte Lippmann wieder stark auf und führte die Deutschen zum Gewinn des ersten Durchgangs.

Koslowskis Mannschaft agierte weiter mit hoher Intensität. Doch allmählich spielte sie nicht mehr so mutig in der Offensive und Aserbaidschan entfachte mehr Druck. Nach dem 13:17 versuchte der Bundestrainer mit Spielerwechseln für mehr Variabilität im Angriff zu sorgen, doch diese Maßnahme half auch nicht.

Die Ausbeute im Angriff blieb das Manko beim EM-Fünften, der auch in der Annahme Probleme bekam. Die Gelegenheiten im dritten Durchgang, um zu verkürzen, konnten die Deutschen nicht nutzen. Folgerichtig holte sich der körperlich starke Kontrahent auch diesen Satz. Fromm & Co. fanden wieder zu etwas mehr Sicherheit im Aufschlag, hatten jedoch gegen den stabilen Block Aserbaidschans weiter Mühe. Trotz eines couragierten Auftritts unterlag das DVV-Team.

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