Volleyball-Frauen mit Niederlage in Olympia-Quali

Ankara (dpa) - Die deutschen Volleyball-Frauen haben beim Kampf um das Olympia-Ticket eine schmerzhafte Niederlage hinnehmen müssen - und nach Ansicht von Bundestrainer Giovanni Guidetti ist diese Runde der Olympia-Qualifikation bereits entschieden.

„Die Türkei hat heute sehr gut gespielt, was mich nicht überrascht, denn sie waren gut auf das Match vorbereitet. Auf der anderen Seite muss ich ganz offen sagen, dass ich mir nach heute sicher bin, dass die Türkei dieses Turnier gewinnen wird“, sagte der Bundestrainer in seiner ersten Erregung.

„Hier herrscht so viel politische Macht des türkischen Verbandes und das hat dieses Match eindeutig gezeigt. Man muss pro Satz 30 klare Punkte machen um gewinnen zu können oder dürfen. So viele Fehlentscheidungen gegen uns, vor allem in so wichtigen Situationen, ist ein Skandal“, betonte der Coach, der sichtlich unzufrieden mit den Entscheidungen war.

Gegen Bulgarien muss das deutsche Team am Freitag einen Sieg für den Halbfinal-Einzug landen. Am Donnerstag musste sich das Team von Bundestrainer Giovanni Guidetti in Ankara mit 1:3 (25:18, 16:25, 23:25, 28:30) dem von 6000 Zuschauern lautstark angefeuerten Gastgeber Türkei geschlagen geben. Die Türken stehen damit als Gruppensieger fest.

Beim Turnier in der türkischen Hauptstadt qualifiziert sich nur der Sieger für die Olympischen Spiele in London. Eine weitere Chance gibt es bei einem Qualifikationsturnier in zwei Wochen in Japan. Darauf muss auch Europameister Serbien hoffen. Die Osteuropäer schieden in der Türkei durch ein 1:3 gegen Russland vorzeitig aus.

Nach dem 3:0-Erfolg (25:12, 25:16, 25:17) gegen Außenseiter Kroatien erwischte das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), das im November beim Weltcup die erste Qualifikationsmöglichkeit für London knapp verpasst hatte, auch gegen den Gastgeber einen guten Start. Mit zunehmender Spieldauer aber übernahmen die Türkinnen das Kommando. Am Ende hatten sie die besseren Nerven, dazu macht Guidetti einige Schiedsrichter-Entscheidungen als entscheidend aus. Beim vierten Matchball war die Partie dann nach über zwei Stunden beendet.

„Das war ein wirklich enges und emotionales Match. Wir haben leider in den entscheidenden Phasen unsere Angriffe nicht mehr durchbekommen und die Türkei hat uns zudem mit einem starken Aufschlag immer wieder unter Druck gesetzt“, sagte Team-Kapitän Margareta Kozuch. „Jetzt müssen wir morgen gewinnen um ins Halbfinale einzuziehen. Nur darauf kann jetzt unser Fokus gehen.“

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